AVP vs Quest 3 - mein Fazit

Dieses Thema im Forum "Systemvergleich & Usertests" wurde erstellt von gagagu, 14. August 2024.

  1. Ich habe derzeit eine Apple Vision Pro und eine Quest 3 für ein Projekt im Office zur Verfügung. Ich muss zur AVP im Vergleich zur Quest 3 mal meine Meinung zum Besten geben.
    Im Vergleich zur Quest 3 hat die AVP ganz klar verloren. Viel zu schwer, trotz dass der Akku an der Hüfte hängt. Die Linseneinsätze können nur bei Zeiss bestellt werden. Habe es bei HonsVR versucht aber das funktionierte bei meinen Werten nicht. Bei der Quest war das kein Problem. Benutzerwechsel ist sehr schwierig da man immer ein kurzes Setup durchlaufen muss da sonst das Handtracking nicht gut funktioniert. Das Passthrough ist genauso schlecht wie bei der Quest 3. Ich sehe da kaum unterschiede wobei ich bei der AVP ein gestochen scharfes Bild erwartet hätte. Grausam wenn man permanent damit arbeiten müsste. Ich versuche mit Unity ein Projekt für die AVP zu machen. Bei der Quest hatte ich in einer Stunde schon Ergebnisse. Für die AVP braucht man einen Mac, Unity Pro Lizenz (zusammen 6000€), einen Apple Developer Account (99€) und ich habe zwei Tage gebraucht bis ich etwas funktionierendes hatte. Alles irgendwie Beta, nicht funktionierende Shader, usw. Unity sagt ich solle eine Beta auf der Brille zurückgehen. Geht nur leider ohne Developer Strap (300€) nicht. Das Handtracking funktioniert recht gut wobei ich in der Kombination mit dem Eye-Tracking oft Probleme habe. Wenn ich in einem Menü einen Button mehrfach drücke um in einer Liste zu scrollen und dann den Blick von dem Button löse um zu sehen wo ich in der Liste bin, macht er komische Sachen im Menü, die ich gar nicht will. Einzig das Betriebssystem selber ist ganz okay, ein iPad in ner VR Brille halt. Ich sehe wirklich überhaupt keinen Grund warum man der AVP den Vorzug vor der Quest 3 geben sollte. Kaum Unterschiede aber x-facher Preis. Wenn mein Chef nicht auf die AVP für das Projekt bestehen würde hätte ich sie schon ich die Ecke geworfen.
    Fazit: Ein teurer Meta Quest 3 Klon und sein Geld nicht wert.
     
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  2. Danke für die Eindrücke!

    Ich würde nur zu bedenken geben, dass die Quest 3 schon auf reichlich Erfahrung zurückblicken kann und auch ein richtiges Consumer Produkt ist, während man - entgegen dem offiziellen Apple Marketing - die AVP halt doch eher als Vorstufe, als eine Art Early Access oder DevKit sehen sollte. Sie werden dann mit dem Feedback und den Erfahrungen von Early Adoptern hoffentlich in 2025 oder 2026 eine vernünftige Apple Vision/AVP2 rausbringen. Allerdings wird z.B. der Passthrough wohl nur mit teueren Kamera's besser, gut genug werden, die würden aber das Ziel, sie zwischen 1.000-2.000€ zu platzieren gefährden.

    Das wird ein allgemeines Dilemma für Apple werden - 4.000€ sind einfach zu teuer für den normalen Konsumenten, solange sie nicht seinen Laptop komplett ersetzt. Aber vielleicht werden sie am Ende doch genau darauf setzen, alles oder nichts. Mal abwarten, was Apple macht.
     
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  3. Bist glaube ich der erste hier, der selbst mal in eine AVP gucken konnte :)

    Was den Passthrough angeht; klar wünschen wir uns den in hoher ppd, aber das stellt enorme Ansprüche. Um die Displayauflösung der AVP auszunutzen (=sehr gute Schärfe) wäre ein Videostream mit eben 3.648 mal 3.144 pro Auge (das ist ca. 1,4 mal die Pixelzahl von 4K) nötig. Das gleiche noch für das andere Auge und beide Streams müssen noch stereoskopisch korrigiert werden. Und das mit möglichst kurzer Latenz (Echtzeit mit 90fps oder so). Das ist quasi hardcore-Videobearbeitung und damit hat man nur den Pass-Through vor seinen Augen, noch keine Mixed Reality Anwendung. Das packt aktuelle (mobile) Hardware einfach nicht.