Begeistern euch VR Angebote abgesehen von klassischen Spielen?

Dieses Thema im Forum "Hobbys & Interessen" wurde erstellt von Rudolf, 16. März 2025.

  1. Wer meine letzten Posts mitbekommen hat, kann herauslesen, dass ich derzeit eine kleine VR-Krise habe.

    Einerseits im technischen Bereich: Pro Stunde Flug im Simulator kommt bei mir derzeit beispielsweise mindestens das Zehnfache an aufgewendeter Zeit zur Bereitstellung. Auch Assetto Corsa ist aufwändig! Für manche von euch machen ja offenbar technische Herausforderungen gerade einen wichtigen Teil des Reizes aus. Mich fasziniert das im Prinzip auch, jedoch immer mit der Perspektive auf nachhaltige Lösungen. Aber ich werde den Eindruck nicht los, dass dieser Bereich immer anspruchsvoller und launischer wird.

    Andererseits sieht meine inhaltliche Bilanz nach fast zweieihalb Jahren VR so aus: Ich habe kein Spiel in dem geschossen wird installiert. Nur in ein Dutzend meiner rund zweihundert Installationen schaue ich ab und zu wieder hinein. Nicht einmal ein halbes Dutzend habe ich mehr als zehnmal aufgerufen und vielleicht drei oder vier überzeugen mich vollständig: Sub|Side, Kayak VR: Mirage; teilweise noch NatureTrek, Ocean Rift, The Jellyfish und Guildford Castle. Die meisten davon sind ums Jahr 2020 herum entstanden.

    Ich habe mich jetzt nochmals intensiver gefragt, was für mich eigentlich den Unterschied ausmacht: annähernd Fotorealismus, ruhiger Ablauf, Bedienung im Sitzen mit einfachen Bewegungsmöglichkeiten.
     
    #1 Rudolf, 16. März 2025
    Zuletzt bearbeitet: 16. März 2025
  2. Also wir haben sicher einen grundlegend verschiedenen Anspruch bzw. Erwartung an VR.

    Die Frage "begeistern mich VR-Angebote abseits von klassischen Spielen" würde ich schon mit "Ja" beantworten, aber meist nur kurzfristig.

    Denn trotzt des Mangels an regelmäßigem PCVR-Nachschub, bin ich fast täglich in VR unterwegs. Gern mal ein Shooter wie The Light Brigade, COMPOUND, irgendein Gemetzel wie Blade & Sorcery, Ancient Dungeon etc. und natürlich als Sim Derail Valley.

    Daneben gibt es dank der Modding-Community noch echte Perlen, die teils besser als native VR-Spiele funktionieren. Hier erwähne ich gern die NomaiVR-Mod zu Outer Wilds bzw. ValheimVR.

    Filme in VR habe ich mir bisher mal angesehen (also native Kurzfilme, die es so gibt), so richtig gefesselt hat mich das nicht. Das liegt vermutlich daran, dass ich VR als Ausgleich zur sitzenden Bürotätigkeit nutze und dort annähernd zu 90 % lieber stehe bzw. in meinem Raum herumrenne und hüpfe. Das ist ja auch eine der ganz großen Stärken, wie ich finde. Jenseits von der echten 3D-Optik auch den ganzen Körper immersiv zu beschäftigen (Ducken/Kriechen, Waffe realistisch nachladen, Schlagen, mit den Händen über den Rücken oder am Gürtel im Inventar herumfummeln usw.).

    Als wissenschaftliche Simulation habe ich mir in meinem 5 Jahren VR auch nur Space Engine gegönnt. Das ist aber auch ziemlich grandios, in VR durch das 'richtige' Weltall zu fliegen.

    KayakVR & Subside habe ich beide noch nicht ausprobiert, da ich bisher wenig Motivation dazu hatte. Es klingt bisher danach, als ob es viel Beschäftigung dort gibt, die mich reizen könnte. Wenn es auch gut aussieht, doch die gute Optik nutzt sich in VR (leider) irgendwann ab. Gutes Gameplay bleibt.

    Zusammengefasst: Ich schaur mir gern mal was jenseits der üblichen Spiele an, aber letztlich zocke ich immerwieder das Gleiche. Habe aber glücklicherweise noch immer ungebrochen Freude daran! ;)
     
  3. Für mich ist es recht normal, dass ich eine Zeit weniger in VR spiele. Dann packt es mich wieder, zurzeit No Mans Sky im Multiplayer, das bockt mittlerweile richtig.

    Grundsätzlich ist nach dem Anfangs Hype und viel ausprobieren für mich aber eher interessanter, vollwertige Spiele zu zocken, deren Gameplay auch ohne VR gut funktioniert und die auch umfangreich und motivierend sind.

    Ich kann mit Standalone recht wenig anfangen, habe es aber gründlichst ausprobiert. Nach der Arbeit (ich betätige mich viel körperlich) möchte ich auch eher im Sitzen zocken. Am liebsten mit Gamepad statt Touch-Controller.

    Hoffe es kommen zukünftig wieder mehr VR Portierungen vom Spiele-Entwickler, auch wenn es atm nicht so danach aussieht.
     
  4. Herzlichen Dank für die erhellenden Einblicke in eure Spielenutzung. Ich möchte ein erstes Feedback dazu geben:

    Einen Aspekt habe ich bisher nicht erwähnt: Es ist mir noch bei keinem Spiel trotz Googlen und Video-Anleitungen gelungen, es erfolgreich durchzuspielen. Denn auch wenn ich die Tipps jeweils ganz genau befolge, helfen diese mir oft nicht weiter, was mich unglaublich frustet! Vielleicht ein zweiter Grund neben dem Widerwillen gegenüber dem Schiessen in Spielen (Achtung bei voreiligen Schlüssen: Ich habe in der Schweizer Armee gedient).
    Ausser bei Sub|Side, wo sich der Entwickler mir bei einigen Problemen in absolut bewundernswerter Weise angenommen hat. Etwa mit der Erklärung, dass er absichtlich manches im Unklaren lasse, da es für viele Spielende den Hauptreiz ausmache, sich in Unbekanntem auf kreative Weise zurechtzufinden. Manches, an dem ich mir lange die Zähne ausgebissen hatte, konnte er mir verraten, zum Beispiel, dass es üblich sei, unsichtbare Sachen mit 'über die Schulter nach hinten Greifen' zu holen oder umgekehrt zu deponieren...

    Dass sich der Fotorealismus bald abnutzt kann ich gut verstehen. Allerdings sind meine intensivsten Glücksmomente, wenn ich etwas entdecken kann, was ich wie in der vertrauten Welt erlebe. Mit comicartigen Gestaltungen funktioniert das bei mir irgendwie nicht.
     
  5. Ich neige auch dazu, meine "üblichen" Spiele immer wieder aufzusuchen. Da gibt es aber beides dabei, etwas stehend, mehr sitzend. Apps nutze ich auch durchaus, z.B. Wander auf der Quest oder Google Earth VR am PC.

    Gerade weil irgendwie immer nur ein gefühlt jedenfalls kleines Zeitfenster für VR da ist, will ich schnell etwas Vertrautes haben, wo ich mich nicht noch einarbeiten muss. Dadurch habe ich inzwischen leider auch einen erhebliche Stapel an VR Spielen, die ich noch gar nicht angefaßt oder nur angespielt habe, obwohl sie es absolut verdient hätten (Asgard's Wrath 1+2, Lone Echo II, Resident Evil Village, Nobody wants to die, Blade & Sorcery, Wanderer, 7th Guest, Metro Awakening, Arizona Sunshine 2, Westworld Awakening, L.A. Noire, Red Matter 1 & 2, Senua Sacrifica Hellblade, Vertigo 2, Assassin's Creed Nexus, Vampire Masquerade, Half-Life 2 & Episode 1 + 2, Torn, Invisible Hours, Proze, Budget Cuts, Stormland, nur um einige zu nennen).

    Also wenn ich herumjammern würde, dass es zu wenig VR Content für mich gibt, wäre das Heuchelei. Ballerspiele (als Single Player) machen mir dabei aber schon durchaus Spaß, etwa Spice Pirate Trainer, Contractors ohne Story, oder Arizona Sunshine, Fallout 4 VR mit Story.

    Die Grafik muss für mich nicht foto-realistisch sein, aber ein Mindestniveau erreichen - darum war für mich diese Owlchemy Titel wie Hob Simulator nichts, da fängt bei mir die Grenze an, dass ich es nicht mehr als spaßig empfinde (darum war No Man's Sky für mich nie eine Alternative zu Elite, sah immer nach "für Vorschulkinder" aus).

    Aber ich bin momentan auch nicht so intensiv am Zocken, ist bei mir aber stressbedingt, da ist es auch am späten Abend manchmal verlockender, mich mit 1 kg Schokolade vor den TV zu hocken...
     
    SolKutTeR gefällt das.
  6. Axa, hat du schon die Quest3 Implementationen 'Fly' und 'Earth Quest' von Google Earth ausprobiert? Die könnten durchaus etwas für deine Situation sein, da mir deren Bedienungsweisen jeweils auf ihre Art eher vergnüglicher als beim Original erscheinen...
     
  7. Ja, danke, habe ich beide auf der Quest, und auch Wooorld, aber sie sind leider beide nur ein Notnagel im Vergleich zum Original auf dem PC. Bei Fly ist mir das Navigieren zu langsam, wäre als quasi Flug Simulator zwar ein sehr potentes Fluggerät, aber im Vergleich zu GE doch wieder ziemlich träge (schnell ist man nur in größerer Höhe, und das Sinken und Steigen ist seinerseits recht langsam). Bei Earth Quest hatte ich leider grottenschlechtes Nachladen.
     
  8. Bei mir halten sich die verschiedenen Versionen die Waage, ist wohl hardwarebedingt. Die unterschiedlichen Verknüpfungen mit StreetView finde ich je nach Anwendungssituation aber interessant!
     
  9. Und Wander ist halt nur Streetview, mit einer zoombaren Weltkarte als Interface. Das ist auch schon ziemlich genial. In der Mittagspause mal schauen, wie die Leute in Grönland oder in Manaus am Amazonas leben? Kein Problem, ich laufe da mal eben durch ein paar Straßen und schaue mich um.
     
  10. In dem Zusammenhang erwarte ich seit vielen Jahren eine Lösung, dass der Ablauf in Streetview mehr wie ein Video sein könnte oder zumindest irgendwie flüssiger und zuverlässiger ablaufen, als so ein Hüpfen mit immer wieder mal stockenden Anklickmöglichkeiten. Es sollte doch jetzt mit KI möglich sein, das eine Bild mit dem nächsten flüssiger zu verbinden und so weiter. Ich habe Ansätze dazu über die Zeit immer wieder verfolgt aber auch alle neuen Implementierungen folgen dem üblichen Steuerungsmodell.