Man hat ja mittlerweile den Eindruck, Sony hat keine Lust auf VR bzw. will da nicht mehr viel investieren. Auf der anderen Seite passieren dann solche Dinge: Ein 8 Jahre lang, für geschätzte 200 Mio entwickelter Multiplayer-Shooter namens "Concord", für den Sony eigens ein Studio aufgekauft hat (Firewalk Studios, weitere 250 Mio), wurde heute nach nur 2 Wochen (!) wegen vernichtend geringer Spielerzahlen eingestampft. Die Server werden in paar Tagen offline gehen und alle bekommen ihr Geld zurück. Das Video fasst es ganz gut zusammen. Das Netz ist gerade voll von Berichten dazu. Einige von euch werden vlt. mitbekommen haben, dass viele Magazine und Tester von vorn herein gesagt haben, dass der Markt keinen weiteren und (und ziemlich einfallslosen) Hero Shooter braucht, zumal es wie ein Abklatsch von Guardians of the Galaxy wirkt. Trotzdem haben Entscheidungsträger bei Sony diese enormen Summen rein geballert und sind damit grandios gescheitert. Wird von einigen als der wahrscheinlich größter Flop der Playstation Geschichte bezeichnet. Das macht einen als VR-user sooo ärgerlich, wie Sony auf der einen Seite Geld verbrennt und das Budget dort kürzt, wo wirklich Potenzial drin steckt und echte Innovation möglich wäre
Nachvollziehbar. Andererseits wird bei Investitionen auch immer auf "Potential" geschielt. Wäre Sony mit VR richtig erfolgreich, wäre es für uns richtig klasse. Für Sony ganz okay. Wäre deren MP-Shooterabklatschgedöns jedoch richtig erfolgreich, dann hören die Kassen gar nicht mehr auf zu klingeln. Warum die bei Sony allerdings nicht vorher gecheckt haben, dass das so auch nichts wird....? Edit: Grad mal nachgesehen, da ich davon vorher noch nichts gelesen habe. Bin aber auch nicht Zielgruppe. War wohl ein Vollpreistitel (40 Tacken) und kein F2P oder "Servicegame". Naja...so schlimm ist das jetzt auch nicht. Wird Sony schon überleben.
Ja das Potenzial bei so nem Spiel ist groß, wenn es erfolgreich geworden wäre. Aber wie man sieht, kann man auch sehr viel verlieren, bei den Ausgaben für so einen Titel. Und naja, diese Risikobereitschaft in VR wäre mal toll Es war wohl schon als Servicegame gedacht, allerdings eines mit Anschaffungspreis (Vollpreis eher nicht, der liegt so bei 70 EUR inzwischen). Mehrere "seasons" und events sollen schon vorbereitet gewesen sein...
Ich frage mich bei solch einem Spiel aber auch, wo ist denn all das Geld eigentlich reingeflossen, wenn am Ende ein relativ uninspirierter Abklatsch von Overwatch oder so dabei rumkommt? Vermutlich in jahrelanges Hin- und Her-Überlegen, welche Features man denn reinpackt, um sie dann 6 Monate später, bereits halb entwickelt, doch wieder rauszuschmeissen. Und je länger dieses Spielchen ging, desto größer ging denen die Düse, dass das einschlagen muss, und desto größer wurde der Druck, das man bloss keine Risiken eingehen sollte, und am Ende kam die konservativste Fassung raus, nur mit bewährten Features aus existierenden, erfolgreichen Titeln. Dumm nur, dass es auch genau deshalb keinerlei Grund gab, auf dieses Spiel umzusteigen, weil es ja nichts anders oder besser macht als die anderen.
Frage ich mich auch. Aber größtenteils sind das wohl Personalkosten inkl. Managergehälter, Miete und weitere Betriebskosten des Studios. Das komplette Studio hat die letzten 8 Jahre nur daran gearbeitet (was ich wiederum auch krass finde), und die komplette Belegschaft wurde halt über diesen Zeitraum bezahlt. Weiterer großer Posten ist das Marketing. War ein first party Titel von Sony, da wurde viel in die Vermarktung gesteckt.
Erstens das, aber auch die Arbeit der vielen beteiligten Personen... Ich mein, wenn man als Entwickler von Anfang an dabei war, stecken 8 Jahre des Arbeitslebens da drin und fertige Produkt wird in der Luft zerrissen. Klar wurden die dafür bezahlt, aber das muss trotzdem ziemlich verrückt sein... Die offizielle Meldung von Sony ist zwar das Spiel erst nochmal zurück zu nehmen und "Optionen zu prüfen, um unsere Spieler zu besser erreichen". Wird darauf hinaus laufen, es free-to-play zu machen inkl. minimaler Änderungen und wenn dann immer noch so wenige spielen, dass nicht mal die Serverkosten bei rum kommen, wars das komplett. Nochmal viel Geld in die Entwicklung zu stecken macht wirtschaftlich wohl keinen Sinn, das Spiel ist quasi durch. Was für ein Desaster...
Ich kenne mich in der Spieleentwicklung nicht aus, war aber schon teilweise kreativ und habe das ein oder andere Tool entwickelt. Schwierig ist es, wenn man von der Materie keine Ahnung, sondern nur Anforderung XY hat. Also "wir brauchen für Geschäftsprozess blabla irgendwas, was blubb kann". Hier kann man nur hoffen, dass man die Anforderung verstanden hat und der Empfänger- bzw. Kundenkreis glücklich ist. Wenn nicht - und entsprechend viel Zeit in das Projekt floss - ist das schon ziemlich deprimierend. Andererseits denke ich mal, dass Spieleentwickler sich zumindest dahingehend auskennen sollten, was ungefähr Spaß macht und was nicht. Die meisten werden wohl selbst auch Gamer sein. Wenn alle allzu strengen Vorgaben nur "von oben" kommen und man 8 Jahre lang Scheiße zusammenklebt, bei der man weiß, dass das nicht gut ist, dann hält das doch kein normaler Mensch durch... Vielleicht war ja zwischendurch (so nach 6 Jahren evtl.) was Schönes vorhanden, aber Sony war es zu riskant/experimentell, also stampfte man alles ein und entwickelte in 1-2 Jahren diesen generischen Abklatsch hier? Wer weiß schon, was da lief?
Sony steht kurz vor Veröffentlichung eines weiteren, teurem Live Service Games names Fairgame$ (die Community nennt es bereits Failgame$), bei dem ähnliches droht wie mit Concord. Hier ein kurzer Artikel dazu ...
Wie das gerade im Thread zu VoodooDE thematisiert wurde, ist das vielleicht leider nicht so zwangsläufig der Fall wie man denken würde. Zumindest, was die echte Vorliebe für das jeweilige Genre angeht. Wenn ich jetzt an einem fast-paced FPS mitentwickeln würde, könntest du mich auch in die Tonne kloppen, weil das einfach nicht mehr mein Ding ist (und das höchste meiner Gefühle war Counter Strike, Quake usw. wurde mir schon zu hektisch/unrealistisch).