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Die Quest 2: Eine für alle?

Dieses Thema im Forum "Systemvergleich & Usertests" wurde erstellt von stoeppel, 14. November 2020.

  1. Als Vorbesitzer der Oculus Quest 1 musste ich mir auch die neue Version kaufen. Die Versprechungen waren ja vielfältig und vielversprechend: Deutlich mehr Hardwarepower, höhere Auflösung, 90Hz (statt 72Hz), Wifi6 und dadurch weniger Latenz bei kabelloser Nutzung – aber auch Rückschritte: kein OLED mehr, kein IPD Regler mehr und immer noch diese im Head Strap integrierten Kopfhörer. Die Kopfhörer der Oculus 1 (PC) waren toll, leider werden diese nicht mehr verwendet.


    Ich habe mir die 256GB Version aus Frankreich bestellt. Ein (bereits mit Facebook verknüpftes) Oculus-Konto besteht schon. Bezahlt habe ich 434 Euro. Wenn man das HMD ausschließlich als Stand Alone Version verwendet empfehle ich die auch. Für 349 Euro gibt es eine Version mit 64 GB – ich denke, der Speicher wird schnell knapp (oder man löscht halt immer mal wieder).

    Dazu habe ich mir das Set aus Elite Strap (inkl Akku) mit Case/ Tasche bestellt (dieses kam aber erst mehrere Wochen später an).


    Erster Eindruck

    Der Versand sowie die gesamte Anmutung ist/ war wieder sehr hochwertig (Amazon und Oculus/ Facebook typisch). Das HMD wird mit zwei Controllern sowie einem aus Textil bestehendem Head Strap geliefert. Alles ist in weiß gehalten. Das Cover ist aus einem Schaumstoff (weit von der Qualität der Quest 1 entfernt).

    Insgesamt ist das aber der Eindruck der Quest 2: An der Qualität wurde gespart. Das Plastik wirkt (wohl wegen der Farbe) mehr wie Spielzeug, das Schaumstoff ist nicht so komfortabel wie das Cover der Quest 1 und das Strap wirkt weniger formstabil als das der Quest 1. Auf den Magnetverschluss der Controller wurde verzichtet. Auch der ist nicht wichtig, ließ aber die Q1 sehr hochwertig wirken.


    Nutzung – ein erstes Aha!

    Wenn man die Quest 2 aufsetzt werden ihre wahren Qualitäten wieder sicht- und spürbar. Sie ist relativ leicht, die Controller liegen (bei mir) gut in der Hand. Das „mehr“ an Gewicht macht sie wiederum wertiger und griffiger. Das Bild ist erstaunlich gut (kein OLED), aber die höhere Auflösung und ein spürbar verringertes Fliegengitter zeigen auch bei der Quest 2, wo wir in Sachen Bildqualität bereits stehen. Leider nutzt sie immer noch das Standard FOV der ersten Generation – das ist wenig, wenn man Index oder Pimax gewöhnt ist. Gegenüber der Rift S oder ähnlichen HMDs sollte es aber kaum Unterscheide geben.

    Das Tracking (Inside-Outside-Tracking) funktioniert tadellos (auch im Vergleich zu Lighthouse). Gerade für den Alltagseinsatz (nicht für Akrobatiker) ist es ausreichend gut.

    Der Setup-Prozess funktioniert zusammen mit einem Smartphone und ist (gerade auch für Einsteiger) gut gestaltet.

    Das Bild ist nochmal einen Tacken schärfer als das der Q1, leider läuft sie immer noch im 72Hz Modus. Experimentell kann man diesen umstellen (erstmal nur im Menü). Da merkt man den Unterschied. Gerade auch helle Flächen flimmern deutlich weniger. In angepassten Spielen merkt man die Mehrpower in Form von mehr Objekten, weiteren Sichtweite und teilweise auch flüssigerem Erlebnis.

    Ich würde es so zusammenfassen: Das VR-Erlebnis OHNE PC macht einen deutlich ausgereifteren Eindruck.


    Braucht man ein Elite-Strap?

    Ich dachte zu Beginn: JA. Einige Wochen ohne ES haben aber gezeigt, dass das Standard Strap der Quest 2 absolut ausreichend und es ist sehr bequem. Das Elite-Strap macht die Quest „größer“ und „steifer“. Sie passt damit perfekt in das Oculus Case (ich nenne es auch das Ei, wegen seiner Form), aber nicht zwangsweise besser. Man kann seinen Kopf nicht mehr so bequem auf ein Kissen legen (wenn man Filme schaut ein Vorteil), da das Hinterkopfteil durch Akku und Stellschraube dicker ist.

    Ich mag es aber, da nun die Akkukapazität deutlich größer geworden ist. Selbstverständlich ist der Halt der Quest nochmal ein Stück besser - aber nicht in allen Belangen ist der Komfortgewinn so deutlich wie noch bei der Pimax oder der vive 1.

    Was aber klar sein solle: Wir sprechen hier nochmal von ca. 135 Euro extra. Das hebt die Quest in Preisregionen einer Reverb 2.


    Die Quest 2 am PC: Kabelgebunden und wireless

    Die Quest 2 kann man offiziell auch mit einem Kabel als PC-Headset verwenden: Oculus Link. Das funktioniert sehr gut. Hinweis: Das Bild bzw. die Signale werden hier nicht per HDMI oder Displayport übertragen, sondern als Datenstrom über die USB-Leitung geschickt. Das erreicht nie die Schärfe und Brillanz einer Index oder Oculus S. Aber es ist sehr gut und „gefühlt“ nochmal besser als auf der Quest 1.

    Inoffiziell geht das auch die Übertragung per WLAN (auch schon per WiFi6). Darauf möchte ich hier nicht im Detail eingehen: Es funktioniert prima bei vielen Spielen. Das Gefühl ist ohne Kabel einfach grandios – man fühlt sich frei.

    Beide Varianten sind aber nicht fehlerfrei und gehören nicht zum Teil der Quest 2, die diese für Einsteiger interessant macht – denn diese sind komplizierter zu verstehen und benötigen mehr Einarbeitung, als die Quest 2 als Stand-Alone-Gerät zu verwenden.


    Fazit: Eine für alle

    Die Quest 2 ist eine für alle – sie richtet sich an Einsteiger aber auch an die, die mehr wollen (am PC). Sie ist für ein schnelles Spiel zwischendurch geeignet aber auch am PC und das sogar kabellos. Sie ist aber nicht billig zu haben: Elite Strap, Investitionen in ein geeignetes Kabel oder Wifi machen die Quest auch teuer.

    Aus meiner Sicht macht sie viel Spaß und ergänzt eine Pimax oder Index ideal. Viele Spielen sehen erstaunlich gut aus (es gibt auch abschreckende Umsetzungen) – sie kommen aber NIE an ihre PC-Vorfahren heran. Das muss einen bewusst sein, da die bessere Hardware keinen PC ersetzen kann. Bisher gibt es auch wenige Spiele, die schon auf die neue Hardware optimiert wurden.

    Hinweis: Die Quest 2 ist derzeit nicht in Deutschland erhältlich. Stichwort: Accountbindung Facebook. Kann aber im europäischen Ausland ohne Probleme bestellt werden (Amazon Frankreich, Italien usw.).
     
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  2. ... seit dem Update auf V23 hat sich viel getan. Standard sind jetzt 90 Hz und das macht sich im Menü bemerkbar: Es ist alles sehr "weich" und das Bild flimmert spürbar weniger.

    Kurz ein Eindruck zu Vader Immortal: Durch die höhere Auflösung wirkt das Bild deutlich klarer, auch verpixelt es an den Rändern nicht mehr. Was mir aber sehr gut gefällt, die Texturen werden nicht so spät geladen. Jetzt ist es ein Rundes Erlebnis:
     
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