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Lootboxen und Mikrotransaktionen?

Dieses Thema im Forum "Computer- und Videospiele" wurde erstellt von SolKutTeR, 18. November 2017.

  1. Habe gerade die Aufbereitung des Themas im neuen BeHaind Videobeitrag gesehen.


    Hier noch ein interessantes Video vom YouTuber Tarmack, über das Thema: Videospiel Entwicklungskosten.


    Wie steht ihr zu dem Thema Lootboxen und Mikrotransaktionen in Vollpreistitel?
    Steht die VR Spiele Branche dem selben Schicksal gegenüber?
     
  2. Grundsätzlich sage ich mir, das es legitim ist in Vollpreisspielen mit Lootboxen etc. weiteres Geld aus den Taschen der Spieler zu ziehen.
    Dabei meine ich aber nicht die Art die den Spieler zu InApp-Käufen NÖTIGT. Das wiederum finde ich verabscheuungswürdig.

    Solange auch die Spieler ohne diesen InApp-Kauf an alle Gegenstände kommen, dafür hält mehr Spielzeit benötigen, ist das völlig in Ordnung.
    Es ist doch meist so:
    Spieler mit viel Zeit haben weniger Geld in der Tasche
    Spieler mit genug Geld in der Tasche haben nicht so viel Freizeit
    So kompensiert sich das.
     
  3. Ich verstehe die Aufregung nicht. Die Spieler wollen doch am Ende es so haben. Keine Firma der Welt entwickelt irgendwelche Lootboxen wenn es keinen Bedarf danach gibt. Wenn die Entwickler sich jahrelang angeschaut haben wie Spieler manchmal teures Geld für Cheats oder Cheat-Hefte ausgeben um sich selbst um den Spielspaß zu betrügen (statt alleine die Welt zu erkunden lieber ein Lösungsheft kaufen und die Stationen einfach nur abklappern) dann war es klar dass sie sich irgendwann denken werden "das Verkaufe ich denen doch selber in Form von Boxen".
    Mich würde es nicht wundern wenn es eines Tages ein riesiges Spiel rauskommt, so groß dass man es nie ganz durchspielen kann aber wenn man zusätzlich noch ein Zehner ausgibt dann kriegt man gleich den "Du hast gewonnen"-Bildschirm zu sehen. :eek:

    Ich Spiele seit ca. 25 Jahren (bin ein Spät- und Quereinsteiger) und über all die Jahre habe ich weder unter DLC's, Erweiterungen noch Lootboxen gelitten. Warum? Weil den Scheiß einfach nicht kaufe!
    Einmal habe ich ein Spiel vorbestellt (und dies am letzten Vorbesteller-Tag) und zwar "BF 3" weil ich unbedingt die exklusive Map haben wollte (Karkand oder so). Nachdem die Karte halbes Jahr später für alle freizugänglich war fühlte ich mich zwar nicht betrogen aber auf dem Arm genommen und habe Konsequenzen daraus gezogen.
    Wieder einmal war ich im Saturn und habe ein "Deus Ex-HR" mit irrtümlich draufgemachten (galt der nur einfachen Version ohne Zusatzinhalte) "nur 10 Euro"-Aufkleber geholt. Schnell habe ich festgestellt dass die Bonus-Waffe mir den Spaß eher raubt als erhöht. Da gab es eine exklusive Schrottflinte mit abgesägten Läufen. Die war praktisch weil man dadurch mehr Platz im knappen Inventar hatte. Führte aber letztendlich nur dazu dass ich mich auf keine im Spielverlauf gefundene Schrottflinte mehr freuen konnte denn ich hatte schon eine, angeblich bessere. Da ich aber gerne in dem Spiel gewaltfrei schleichen wollte war der goodie sowieso für den Arsch.

    Nach solchen Erfahrungen kann ich nur den Kopfschütteln wenn ich sehe wie die Kunden sich irgendetwas bestellen um Zusatzwaffen zu ergattern. Selber schuld. Ich kann es den Spielermachern nicht verübeln wenn sie ihre extrem dumme Kundschaft so ausnehmen wollen. Dazu gehören doch zwei.
    Irgendwelche Spiele zu boykottieren oder wie GameStar mit Straffpunkten zu experimentieren muss doch gar nicht sein.
    Es reicht vollkommen wenn man sich keine Lootboxen kauft, da muss man nicht mal auf das ganze Spiel verzichten.
    Oder spielt andere Spiele: "DayZ", "Elite", "Subnautica", "Witcher 3" haben keine in-Game Boxen.

    Ich habe mich hier ein wenig aufgeregt aber ich finde das Gejammer echt mehr als peinlich. Für jeden Scheiß schon ein Jahr im Voraus mit dem Geld wedeln (shut up and take my money!) aber dann rumheulen wenn die Entwickler am längeren Hebel sitzen und sich sagen: "Was? Du willst mir dein Geld in den Arsch blassen? Kein Problem. Bitte schön."
     
    Cmdr.ECO gefällt das.
  4. So einfach ist das nicht. Es gibt massig jobs mit viel Arbeit und trotzdem schlecht bezahlt, das so etwas einfach nicht drin ist. Die andere Seite sind die, die noch gar keinen Job haben: Kinder und Jugendliche. Die sind noch viel anfälliger für solche Verlockungen, trotz vorhandener Zeit. Möge der bessere gewinnen oder der mit mehr Geld.
    Deswegen halte ich von sowas gar nichts
     
  5. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn es so wie z.B. in Elite gemacht wird, wo man sowas wie Ship-Kits usw. kaufen kann, die einem aber keinen Vorteil im Spiel verschaffen.
    Wenn ich 60,- für ein Spiel bezahle, war der Deal immer, dass ich danach nicht mehr zur Kasse gebeten werde. DLCs waren der erste Schritt, bei dem es imho schon darauf ankommt, ob es bei einem in sich schon kompletten Spiel noch zusätzliche Inhalte gibt, etwa wie bei Dishonoured. Das ist absolut in Ordnung. Nicht in Ordnung finde ich es aber, wenn die Haupthandlung nicht komplett wäre, also quasi Cliffhanger o.ä. die einen zum Kauf des DLC nötigen (es sei denn, es war in seinem gesamten Ausmaß von vornherein transparent angekündigt).
    Und die Lootboxen, die einem den Spielablauf erleichtern, würde ich ähnlich einordnen - wenn der Spielablauf ohne deren Nutzung normal zu bewältigen ist, kein besonders hoher Schwierigkeitsgrad oder exzessives Grinden nötig ist, dann finde ich es zwar nicht toll, aber meinetwegen. Wer dafür Geld ausgeben will, soll‘s tun.

    Das Problem ist aber, dass Gewinnmaximierung in der Natur von profitorientierten Entwicklern stehen wird, und da ist die Versuchung groß, den Spieler möglichst zum Kauf zu verleiten - da wird schon mit ausgefeilten psychologischen Mechanismen gearbeitet.
    Das führt leider potentiell schnell zu einem Konflikt, weil sich einerseits die Gewinnmaximierung und andererseits eben eine angemessene Zahlung durch den Kunden gegenüberstehen - da wird halt leider von so manchem Spielehersteller das Rad einfach solange weitergedreht, bis die Zahlen kippen. Fairneß interessiert sie nicht.

    Das Argument, dass jeder selbst verantwortlich ist für sein Verhalten, ist zwar ansich richtig, aber wenn ein normaler User Mithilfe ausgefeilter psychologischer Methoden zum Kauf verleitet wird, finde ich das schon problematisch. Das wird in Zukunft möglicherweise sogar noch verfeinert auf Basis von Individuellen Profilen von Usern, mit denen die Spiele-Industrie die Schwachpunkte des Einzelnen sogar noch gezielter ansprechen könnte. Und dabei natürlich schön darauf achtet, die Aggressivität des Vorgehens schon gerade noch innerhalb des Toleranzbereichs des Individuums zu halten.
    Aber ja, es stimmt, in anderen Bereichen gibt es auch keien Fairneß - wir werden ja nicht umsonst mit soviel Werbung beschallt, ist ja auch eine Manipulation die offensichtlich so gut funktioniert, dass es sich lohnt, Milliarden in die Reklame zu stecken.
     
  6. Hab mir auch Battlefront 2 geholt und weiß jetzt auch, was Lootboxen sind. Ich kauf´ mir die immer mit den Spielecredits, die man im Spiel bekommt - schön blöd, wer dafür echtes Geld bezahlt.
     
    Gregor Van Stroyny gefällt das.
  7. Ich möchte hier noch eine Ergänzung posten zum Thema "Die Gamer haben doch um Lootboxen gebettelt".

    Erinnert ihr euch an die Spiele-Welt vor sagen wir 15 Jahren? Ich denke ja, aber vielleicht nicht alle, also beschreibe ich sie mal kurz.

    Vor 15 Jahren gab es keine Lootboxen... und was haben die westlichen Überfluss-Gamer dann gemacht? Sie bezahlten irgendwelche Chinesen damit die stellvertretend für den westlichen Zocker spielen.
    "Wie hat das funktioniert?" fragt vielleicht ein jüngerer Spieler.
    Der Chinese farmte ("farming" ist ein englisches Begriff und bedeutet Sammeln und Horten von Items oder Gold) Stunden, Tage, Wochen und Monate, auf die sturste und langweiligste Art, Spiele-Geld indem er die schwächsten Monster verkloppte oder Kräuter sammelte. Das gesammelte Spiele-Geld verkaufte er dann gegen echtes Geld an "arme" West-Zocker, die zwar nicht gerne spielen dafür aber um so lieber Geld ausgeben.
    Es war natürlich nicht viel Geld das man damit verdienen konnte deshalb waren es Chinesen, hier bei uns wollte kaum einer für die paar Kröten übelstes 18 Stunden am Tag-Grind betreiben. Es waren nicht alle Spieler die solches gefarmtes Spiele-Geld kauften. Es waren nicht mal die meisten.
    Aber es gab genug davon dass solche Praktiken sich stark verbreitet haben.

    Später hat man dann Programme (Bots) geschrieben die diese stupide Arbeit übernommen haben. Solche Bots kann man bis heute kaufen. Vor paar Tagen gab es ein Artikel bei GameStar wo man nachlesen konnte wie ein bekannter Spiele-Schmiede vor Gericht gegen solche illegalen Bots-"Drittanbieter" verloren hat.

    Und jetzt:
    Wundert sich wirklich überhaupt jemand dass Spiele-Entwickler, die ja nicht bescheuert sind (im Gegensatz zum zumindest Teil ihrer Kundschaft) schnell auf die Idee gekommen sind "Sowas kann ich doch auch. Bevor jemand Geld an einem Chinesen oder für ein Bot ausgibt kann er doch direkt bei mir Spiele-Geld (oder Punkte) für echtes Geld kaufen, und das billiger als bei den Chinesen".
    Natürlich billiger sonst geht die Rechnung nicht auf, sonst legt man den "Farmer-Markt" nicht trocken.

    Nochmal, die Spieler haben um solche Lootboxen regerecht gebettelt!

    Jetzt jammern sie darüber, kaufen die aber trotzdem.

    Weil ich ein Teil dieser Gaming-Scene bin, fällt man Urteil noch relativ milde aus. Wenn ich aber kein Spieler wäre und trotzdem Kenntnisse über die Zustände hätte dann würde ich die gesamte Scene als absolute Vollidioten, blöde Hunde und verzogene Gören betiteln.

    Fette, immer satte Trotteln, denen nichts Spaß macht außer Geld verbrennen. Die Kaufen sich Spiele die sie nie spielen nur weil die im Angebot waren, die kaufen sich jedes Jahr das selbe Spiel in anderer Verpackung, die bezahlen Betrugsprogramme um andere (und sich selbst) zu bescheißen.
    Die haben Geld wie Heu, das brennt in der Tasche und muss so schnell wie möglich, für irgendein Scheiß ausgegeben werden. Mehr Interessen haben sie kaum.
    Und die Einsicht haben sie auch nicht. Nein! Nicht sie machen was falsch... nein. Es sind die geldgeilen Entwickler die sie nur melken wollen. Die sind an allen schuld. Ja!


    Nachwort:
    Ich hoffe von der Sorte gibt es hier im Forum keine und wir können Freunde bleiben. :)
    Falls doch: Seht es wie es ist, kein persönlicher Angriff sondern SATIRE. :)

    Gruß
     
  8. Ich kann Deiner Argumentation nicht ganz folgen. Nur weil einige wenige, zumindest deutlichst die Minderheit, solche Praktiken vor 15 Jahren durch ihr Verhalten mitunterstützt bzw. erzeugt haben könnten, liegt darin keine Rechtfertigung für die Spieleindustrie, dies jetzt ALLEN Spielern aufzudrängen. Und es geht eben nicht darum, einen netten Shortcut zu bieten für die feisten, faulen & Geldverprassenden Spieler, denen jeder selbstgelaufene Spiele-Meter schon zuviel ist und die trotzdem einen ausgelevelten Charakter mit unique Items haben wollen; es geht darum, dass Spielehersteller ihre Spiele-Mechanik bewußt so gestalten, dass auch jeder normale, nicht nur besonders faule User, sich schon fast genötigt fühlt, diese Mikrotransaktionen auszuführen um das Spiel in normaler Art zu spielen, und nur die, die außerordentlich viel Zeit investieren, dies vermeiden können um das Spiel voll genießen zu können. Eben weil die Industrie ja nicht nur die paar feisten Deppen abziehen will, sondern das richtige Geld natürlich erst durch die Masse der sich daran beteiligenden Spieler ergibt.
    Das ist einfach eine sehr ungesunde Mischung, und die wird potentiell zu sehr unschönen Ergebnissen führen können.

    Und ich vermutlcih einer der Spieler, die Du beschreibst, der sich Spiele kauft und dann gatür nicht die Zeit hat, sie zu spielen. Ich kaufe mir allerdings keine Lootboxen o.ä., sondern spiele die Spiele dann teilweise leider einfach nicht. In solchen Fällen, vor allem, wenn ich von Kritiken weiß, dass das Spiel richtig gut sein soll, tröste ich mich, dass ich dann halt etwas ein Sugar-Daddy bin. Ich belohne gute Spiele (und büße für die Sünden meiner Jugend, wo nicht jeder Hersteller von mir bekommen hat, was ihm zustand... *hüstel*)
     
    #8 axacuatl, 19. November 2017
    Zuletzt bearbeitet: 19. November 2017
    BoMajom gefällt das.
  9. Passend zum Thema;
    Was sagen Deutsche Entwickler zur Thematik?
    (Cliffhanger Productions & Underground Games, Deck13 und King Art)