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Der Shitstorm um Oculus... berechtigt oder nicht?!

Dieses Thema im Forum "VR Allgemeine Themen" wurde erstellt von Hammerschaedel, 24. Mai 2016.

  1. Ich verstehe diese Aufregung einfach AB-SO-LUT-NICHT! Bin ich das echt die letzten 10 Jahre als Konsolenkind gewöhnt?

    Am schlimmsten war dann heute die Meldung der Nerds "Oculus besticht Entwickler für Exklusivrechte" gehts noch? Scheiß egal ob da jetzt Oculus oder HTC in der News steht, von Bestechung kann doch hier nicht ernsthaft die Rede sein?

    Zu den Exklusivdeals, die meiner Meinung nach VOLLKOMMEN!!! berechtig sind, würde ich mal gerne folgende Frage an alle PC-Gamer stellen:

    "Habt ihr vergessen woher Steam kommt?" Ernsthaft... was passiert hier gerade?!?! Merkt das keiner? Als Steam 2003 an den Start ging alter Schwede was war das Geheule im PC Bereich groß. Von einem "Boykott der PC Games aus dem Hause Valve" bis hin zu "Morddrohungen an Gabe" war einfach alles dabei. Man wolle den Usern ihre schönen Pappschachteln wegnehmen, es kann doch nicht sein das eine Firma EINE Vertriebsplattform für Games durch den Markt boxt und so weiter und so weiter...

    Und jetzt? Ich glaube ja kaum was ich da lese wenn Leute schreiben "Hilfe! Wenn ich die Spiele nicht in Steam kaufen kann, dann kaufe ich sie gar nicht" Die Jungs und Mädels bei Valve lachen sich gerade regelrecht ins Fäustchen bei solchen News.

    Und der heilige Gabe? Da der schüttet noch total Verständnissvoll Öl ins Feuer und versucht wie die Heilsarme zu schlichten, betont dabei aber immer und immer wieder das Valve ja eine offene Plattform wünscht. NA KLAR! Der Typ hat es auch geschafft dank enormer Druckmittel und immer finanzieller Marktkraft in den letzten Jahren ein scheiß Vertriebsmonopol aufzubauen. "Bist du nicht auf Steam, wirst du nicht wahrgenommen" so lautete damals die Aussage Richtung Entwickler.

    Echt, ich kann nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte.

    Soll Oculus doch Exklusivdeals mit potenziellen Entwicklern eingehen wollen. Wie Marcus es schon richtig festgestellt hat macht HTC es auf etwas subtilere Art doch auch?!?! Oder glaubt ihr allen ernstes im Hinterstübchen werden keine, wenn auch nicht so offensichtliche, Exklusivveröffentlichungen für die Vive mit kleinen entwicklern besprochen? Wenn nicht so "plump" wie Oculus dann ganz sicher aber über Support der Studios mit Hardware (Gabe der heilige Messias verschenkt Vive an alle) oder anderen Unterstützungen die Valve einfach aus vollkommen nachvollziehbaren Gründen zu einem charmanten Unternehmen machen.

    Ehrlich, ob es sich Oculus jetzt noch ein weiteres mal verscherzt oder den Markt nicht dominiert ist mir total scheiß egal, denn ich als Endnutzer habe aktuell den Vorteil mich zwischen zwei fantastischen Systemen entscheiden zu können. Aber diese Hetze die gerade im Netz gegen das böse Oculus gestartet wird ist einfach nur peinlich. Vorallem wo die Leute echt vergessen haben wo Steam seine Wurzeln hat.

    EDIT: Was mir noch eingefallen ist. Steam ist einfach in der glücklichen Lage die Entwickler nur von Roomscale überzeugen zu müssen... und schon hat man ein exklusive Game ohne es so nennen zu oder groß Querfinanzieren zu müssen.
     
    #131 Christian, 14. Juni 2016
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2016
    Matthias und Syndroid gefällt das.
  2. Genau das ist es. Dank Roomscale VR bekommt HTC / Valve seine Exklusivtitel ohne entsprechene Zahlungen im Hintergrund bzw. wenn dann über den genannten 100 Mio Fonds. Oculus hat sicher manchen Fehler gemacht, aber diese Bashing-Hysterie gerade ist einfach unfair - vorranging getragen von Leuten deren größter eigener Verdienst zum Durchbruch von VR das Backen des Oculus-Projekts bei Kickstarter war - wenn überhaupt... :sneaky: Sorry, geht gegen niemandem persönlich hier im Forum - schiele da mehr auf den Ton bei Reddit.

    PS: Ich weiß wie die Jungs sich bei Oculus jahrelang 24/7 den Arsch für VR aufgerissen haben und das ganz sicher nicht allein der Kohle wegen sondern weil sie für VR brennen - zumindest von den meisten, die ich besser kenne kann ich das mit Gewissheit sagen... Da fühlt sich der despektierliche Ton ggü. Oculus für mich jetzt einfach falsch an. Kritik steht jedem frei, aber dieser undifferenzierte "F*ck Oculus"-Tenor stößt mich einfach ab, gerade weil ich auf Leistung und Motivation von Oculus einen anderen Blickwinkel habe.
     
  3. Ach, regt Euch nicht auf, dass ist hier doch in verschiedenen Threads schon zig mal durchgekaut worden. Wenn Leute wirklich mit soviel Herzblut Gabe beim Erhalt seines Monopols unterstützen wollen, und bei Oculus die Hasskappe bekommen, weil die sich einfach unverschämterweise nicht Gabe's "offener" Plattform (also dass jedes VR Headset da draußen unter Steam's Monopol kommen soll) unterwerfen, dann schaut man sich das von der Seitenlinie an und denkt sich seinen Teil zum Erkenntnisprozeß bei den Leuten. Laut brüllend für Freiheit usw. die Mistgabel erheben und im Ergebnis aber dem Bill Gates der PC Spieleszene jegliche Konkurrenz durch Shitstorms vom Halse halten wollen und dafür sorgen, dass er aber auch wirklich garantiert den Bärenanteil am Profit im VR Markt frei Haus bekommt. Ist schon eine besonders reflektierte Haltung...

    Aber wie Christian habe ich auch nichts gegen Gabe Newell, so funktioniert die Marktwirtschaft nun einmal, er hat sich für eine Weile ein Quasi-Monopol erschaffen, und es ist bequem in seiner Diktatur, aber wenn mal ein frischer Wind weht, ist das eigentlich eine gute Sache und wird die Entwicklung auch von VR insgesamt durch die Konkurrenz mehr stimulieren als hindern. Die tollen Steam Sales Discounts werden imho übrigens aus einigen der Entwickler auch nicht so ganz ohne ohne Druck herausgepeitscht... aber das ist völlig okay - das ist nämlich Steam, nicht Oculus bzw. Facebook. :LOL:

    Das, was letztlich hinter dieser willkürlichen Verurteilung des Einen und Schweigens bezüglich des Anderen steht, ist nämlich der Verkauf von Oculus an Facebook. Facebook wird halt von einigen gehaßt, ob zurecht, lasse ich mal dahingestellt (wer Google kennt, kann doch nicht ernsthaft behaupten, von Facebook überrumpelt worden zu sein - wie naiv wäre das denn). Hier wird der Facebook Hass einfach auf Oculus übertragen, und es braucht nur irgendeinen kleinen Anlaß, und es wird losgepoltert - einigen wird Oculus es in den nächsten 3 Jahren nicht mehr recht machen können. Dann aber haben sie sich daran gewöhnt, und sind die ersten, die die Mistgabeln rausholen wenn einen neue Firma am Horizont erscheint und einfach ihrerseits wieder unverschämterweise einen eigenen Store eröffnet und Exklusivdeals macht für Spiele, die dann nicht auf Oculus Home erscheinen. :whistle:
     
  4. @Christian

    ... also den Vergleich in der Sache mit Steam verstehe ich nicht; kostet mich doch nur ein paar MB Festplattenplatz und ein müdes Lächeln Steam zu installieren und keine 700,- - 800,- Euro für Hardware, um ein bestimmtes Spiel spielen zu können.

    Naja, nach den neuesten VR Spiele Ankündigungen von der E3 wird sich das Thema eh sehr bald relativieren, ist halt jetzt heiß diskutiert, weil es im Moment noch so wenig attraktive Spiele für VR gibt.
    Außerdem sind die Exklusivrechte auch befristet.
    Trotzdem halte ich das für Quatsch mit den Exklusivrechten, aber bitte, wenn Oculus das nötig hat - ich kann auf deren tolle Exklusivspiele auch verzichten.

    Was mich gerade etwas ärgert, ist, dass so geile Sachen, wie X-Wing VR nur für die Playstation kommt :cry: - das hätte ich wirklich gerne auf dem PC gespielt :cry:
     
    HiveGuard gefällt das.
  5. Immerhin ist X-Wing VR nur eine Art Bonus-Level und kein eigenständiger Titel (sofern ich mich nicht irre). :)

    Das zeigt aber genau die Doppelmoral. Bei Sony regt sich über die aus dem Konsolengeschäft bekannten Deals niemand auf, aber bei Oculus ist das was gaaaaanz schlimmes.
     
  6. Oculus hat eine Menge Nerd-Gefühl reingebracht und man hatte das Gefühl, dass alle für die Idee gebrannt haben und nur das beste rausholen wollten für das Produkt. Klar war die Facebook Übernahme da eine herbe Enttäuschung... Auch wenn es für VR an sich bestimmt Vorteile hatte. Daran angeschlossen dann die typische Null-Aussage: Es wird sich nichts ändern. Es wird nur alles besser. Das glaubt halt keiner. Und die Sorgen bestätigen sich ja immer wieder durch unglückliche Aussagen (zB der Preis) oder das Vorgehen. Natürlich ist das normal für solche Unternehmen. Deswegen ist es aber immer noch ein Stück weit traurig. Das erinnert mich übrigens an die Übernahme meines Lieblings-Pizzalieferanten Joeys durch die amerikanische Kette Dominus... Gestern wieder ein Flyer bekommen: "Alles Gute bleibt. Wir werden nur schneller und transparenter..." Wer es glaubt...:)

    Edit: ich mag auch die Konsolen-Exklusiv-Deals nicht:)
     
  7. Das ist ein Standpunkt den ich nachvollziehen kann. Mit dem FB-Deal war es vorbei mit der Underdog-"Wir machen es anders"-Romantik. That's life.
     
  8. Man sollte auch nicht vergessen, was alles hätte schiefgehen können für Oculus wenn sie den Deal nicht gemacht hätten.

    Sie hätten ein unfertiges Produkt auf den Markt schmeißen müssen, wenn ihnen das Budget ausgegangen wäre, mit faulen Kompromissen bei Komponenten und Fertigung. Und dieses mäßige Produkt hätten wir dann nehmen müssen - die Vive gäbe es dann nämlich nicht.
    Sie hätten zu wenige Einheiten absetzen können, um ihre Kosten - auch und vor allem für die Entwicklung von CV2, die jetzt schon längst im Hintergrund auf Hochtouren läuft - wieder reinzuholen.
    Sie hätten weniger und ggf. weniger qualifiziertes Personal einstellen können ohne das Facebook Geld im Hintergrund. Sie hätten bei einer Lieferverzögerung wie es sie jetzt gab vielleicht ins Straucheln kommen können. Sie hätten in all solchen Fällen vermutlich auch Investoren suchen müssen, und es gibt genug, die dann auch mitbestimmen wollen, wenn sie mit strategischen Summen in den Laden investieren.
    Und was dann die Handlungsstrategie wird, wenn es dem Investor vielleicht nur um kurzfristige Gewinnmaximierung geht, ist auch nicht immer förderlich für die große VR Sache.

    Aber ja, sie wären vermutlich, wie einige es sich wünschen, gezwungen gewesen, das langfristig besonders lukrative VR Software Geschäft Valve zu überlassen - Oculus hätte versuchen müssen, VR Hardware so günstig wie nur möglich herzustellen und zu verkaufen, damit dieser Preis (zusammen mit den Kosten des geeigneten PC) keine zu hohe Einstiegshürde für das VR Erlebnis darstellt, und Valve hätte sich all die angefixten VR'ler geschnappt und bei jedem Kauf eines Programms wesentlich stattlichere Profite gemacht. Also das kleine Start-Up, dass keinerlei Rücklagen hat muß einen möglichst niedrigen Preis hinbekommen und Valve, die etwas mehr auf dem Festgeldkonto haben dürften, hätte satte Profite abgesahnt.

    Bei dieser Konstellation hätten u.U. schon mittlere Probleme ganz schnell zu einem Aus von Oculus führen können. Die Herausforderungen, als kleines Start-Up ein neues Produkt unter weltweiter Beachtung herauszubringen, sind enorm. Und was bei Crowdfunding anscheinend gerne mißverstanden wird, ist dass die Geldgeber kein Mitspracherecht an der Firmenstrategie haben, sie sind keine Anteilhaber. Insofern ist Crowdfuning halt ein sonderbares Tool, weil es auf den Goodwill der Micro-Investoren baut aber die Firmen letztlich relativ frei sind wie sie dann weiter verfahren, es ist ja am Ende nichts anderes als ein extremer Pre-Order. Und hier liegt anscheinend auch ein großes Potential für Mißverständnisse - die Crowdfunder wähnen sich Investoren die dann auch am Liebsten an den weiteren strategischen Entscheidungen der Firma beteiligt werden wollen, aber das sagt der Deal eigentlich nicht aus, auch wenn die Firmen sich auf den Crowdfunding Plattformen natürlich häufig als nette Jungs aus der Garage nebenan darstellen bzw. zu dem Zeitpunkt noch so sind. Aber die alle haben nicht etwa das Ziel, auch in 3 Jahren noch die netten Jungs aus der Garage neben an zu sein. Das ultimative Ziel der Gründer eines Start-Ups ist ja, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Und da gibt es verschiedene Strategien; hier war es der Verkauf an einen großen Investor, damit war das Unternehmen für die Anteilshaber an Oculus schon mal sehr erfolgreich (wer von uns hätte da bitte schön "Nein Danke" gerufen ?!) - und ihr Baby, die RIft, wird dennoch durch sie weiterbetreut und auf den Markt gebracht (da gibt es häufig das Problem dass die Key Employees eines übernommenen Unternehmens nach 1-2 Jahren, je nach persönlichen Bonusplan, das Unternehmen durch die Hintertür verlassen weil sie keine angemessene Kontrolle mehr über das Unternehmen ausüben können - das scheint hier anders zu sein)
     
  9. eben nicht... früher konnte mann das sagen , mittlerweile nicht mehr. Ich denke der Shitstorm ist verdient und hausgemacht. Heutzutage bleibt nichts ohne reaktion, dafür sind die Menschen und User zu gut vernetzt und informiert Nur mal so als beispiel, hier im ort hat eine Firma einer anderen Firma einen Kunden durch ein Porsche Wochenende an der Ostsee abgeworben, als reaktion darauf haben die 20% der Kundendienst Leute verloren. War noch nie einer von euch auf einen Verkaufsschulungseminar? 1 zufriedener bringt 3 Neue, 1 unzufriedener versaut 10 neue.

    Das einzige was jetzt durch die Exclusiv Politik passieren wird ist das die Spiele dann eben raubmordkopiert werden. Und den Schaden haben dann wie immer die redlichen user durch härtere Kopierschütze... Und Exclusiv durch roomscale???? die haben doch sogar nochmal nen Hydra treiber rausgebracht damit Oculus nicht so doof außen vor steht.. echt mal :D demnächst heißt es noch Vive exclusiv weil das Controller sichtfeld nicht richtigerkannt wird..
     
  10. Naja, die Hydra ist ja beim besten Willen keine ernstzunehmende Alternative, das weiß Valve sehr genau...unabhängig davon hat Steam schlicht und ergreifend den Punkt überschritten, an dem exklusive Inhalte notwendig wären - dort sind ja schon alle Nutzer. Jetzt gilt es durch maximale Offenheit zu verhindern, dass Kunden wieder abwandern. Also genau der umgekehrte Ansatz zu Oculus. Mit gutem Willen und Kumpanei hat das aber sicher nichts zu tun.