Hallo, na wenn es hier schon abgedriftet ist, möchte ich auch noch etwas zur E-Mobilität aus eigener Erfahrung beitragen... Ich möchte ja hier nicht als Pessimist auftreten, aber von vernünftiger und sinnvoller Elektromobilität in „ganz“ Deutschland sind wir nach meiner Erfahrung noch Lichtjahre entfernt, da hilft auch das Wunschdenken unserer Regierung wenig, solange da nicht strategisch sinnvolle Entscheidungen getroffen werden. Allerdings vereinzelnd und in Städtebereichen funktioniert dies sicher besser und bedingt auch heute schon… Nicht nur die Ganze Infrastruktur fehlt, auch die super geschönten Kilometerangaben entsprechen kaum der Realität. (irgendwie sind hier parallelen zum Sprit-Verbrauch zu erkennen) Einer unserer Servicetechniker, welcher wirklich nur kurze Fahrten hatte, hielt sich immer gern im Windschatten größerer Fahrzeuge auf. Und zwar mit einem Abstand, welcher sicherlich nicht gesundheitsfördernd ist, allerdings hatte er damit eher die Change auf einen gesicherten Feierabend. Die Übergangszeiten zw. Sommer/Winter waren noch die besten Zeiträume, da musste er sich nicht zw. Wegstrecke und wohlfühlen im Fahrzeuginnenraum entscheiden. Auf gut deutsch gesagt im Winter zwangsweise den Arsc… abgefroren, frei Sicht eingeschränkt usw... Zum dem Thema könnte man auch gern mal ein nettes Pläuschchen mit unseren DHL Lieferanten halten, welche mit E-Mobilität werbeträchtig unterwegs sind. So gesehen wurden zusätzliche Verbraucher gar nicht erst in die Kalkulation einbezogen. Zumindest unseren Kollegen haben wir den Stress genommen, so dass er sich wieder auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren konnte! Im Moment fehlt es eigentlich an allen, der Strom aus der Steckdose ist im wesentlichen nicht Öko, die Energiedichte der Akkus ist für Größe und Gewicht noch nicht optimal, die „tatsächliche“ Haltbarkeit in Abhängigkeit zur Speicherfähigkeit und Laufzeit ist auch eher bleistiftoptimiert, die Herstellungskosten, Recycling und der Ressourcenbedarf aktueller Energieträger im großen Maßstab ist wohl auch nicht vollständig durchkalkuliert. Hier gibt es tatsächliche Studien, welchen man sicher mehr vertrauen darf als von Interessengruppen finanzierten. Wie gesagt einzelne Gewerke/Städtebereiche aus eigener Erfahrung alles Okay, aber im „großen Stil“ noch lange nicht… Gruß André
Natürlich hapert es bei der E-Mobilität noch... Aber ganz ehrlich, am Anfang sah der Verbrennungsmotor im Vergelich zum Pferd auch alt aus. Mir macht das Fahren mit den E-Smarts jetzt schon ne Menge Laune - die Beschleuningung muss man auf jeden Fall mal erlebt haben.
Das angedachte Wechselakku-System war ein schöner Grundgedanke. Aber nicht Praxistauglich und ist wieder vom Tisch. Die Stromaufnahme von Akkus verbessert sich drastisch. Im Moment lädst du auf der Fernstrecke z.B. einen Ioniq mit 70KWh in 20 Minuten auf und in der Regel muss man auf der Fernstrecke beim Zwischenladen nie voll laden. Mit dem neuen Schnellladenetz Ionity sind 350KWh der neue Standard. Was dann mit den kompatiblen Fahrzeugen schneller läd, als den Akku zu wechseln, oder Treibstoff zu tanken. Das ist alles erst noch im kommen, aber es funktioniert wirklich und es kommt wirklich. Was ist wohl effizienter. Ein Kohlekraftwerk oder ein PKW mit Verbrennungsmotor? Also ich weiß es Das ist genau der Inhalt den man den RTL-Zuschauern und Überschriftenlesern im Moment noch als Realität vorgaukelt. Ich arbeite seit knapp 30 Jahren mit Strom und seit über 20 Jahren bei einem Energieversorger und ich weiß schon ein wenig darüber wo unser Strom her kommt. Über die falschen Argumente zur Produktions-Ökologie und Energieproduktion kann ich seit Jahren nur noch schmunzeln. Seltsam das viele Menschen bei Mobilität immer in Kategorien wie besser und schlechter oder schwarz und weiß denken. Es gibt einfach unterschiedliche Antriebskonzepte und das schon seit über 100 Jahren. Die Frage welches Konzept für einen persönlich am besten ist, ist ebenfalls keine Frage von gut oder schlecht, sondern vom persönlichen Fahrprofil abhängig. Es gibt durchaus Fahrzeuge die ausschließlich mit Wind und Solarenergie betrieben werden. Aber natürlich "tankt" der Ottonormalverbraucher den Strommix aus der Steckdose. Auch wenn es Ökostrom ist, wissen wir dass noch ein geringer Teil Kohlestrom mit dabei ist. Besonders Braunkohle ist bekanntlich ein CO² Verursacher. Allerdings ist der Anteil im Mix gering und das ist eben auch der riesige Vorteil. Ein moderner Benziner hat einen Wirkungsgrad (Effizienzverhältnis vom Energiegehalt des Rohstoffs zur gelieferten Bewegungsenergie) von etwa 15% und die besten Diesel bis zu 18%. Der Rest des Energiegehalts des Treibstoffs produziert Abwärme und Abgase die in die Atemluft gelangen und ein Teil wird als Sondermüll in der Abgasanlage irgendwann entsorgt. Selbst ein versautes Kohlekraftwerk ist mehr als 100% effizienter. Bei uns fahren Millionen von Kleinskraftwerken auf der Straße mit Wirkungsgraden, die so schlecht sind, dass es sich für keinen Energieversorger lohnen würde. Das ist schlimmer als im Winter ein Haus mit offenem Fenster zu heizen. Treibstoffe sind einfach ein riesige Gelddruckmaschine für die Öl-Multis und das Steuer-Finanzsystem des jeweiligen Staats. Seinen Strom/Treibstoff vom eigenen Dach zu beziehen ist für jedes Steuersystem eine Katastrophe. Denn was nicht überwacht werden kann, kann auch nicht besteuert werden. Doch der gute Deutsche zahlt ja gerne Steuern, unterstützt die Förderländer und dreckt sich damit den eigenen Lebensraum zu. Wenn wir ehrlich sind, interessiert sich beim Autokauf kein Mensch für die Umwelt. Jeder sollte sich mal selbst fragen ob er weiß welche CO²-Belastung bei der Produktion und Betrieb seines Fahrzeugs anfallen und ob dies ein kaufentscheidender Grund war? Jede Wette dass dies keiner hier beantworten kann und es auch keinen interessiert. Es ist lediglich ein Argumentationsalibi. Wenn man jetzt noch die Infrastruktur betrachtet, was für Produktion und Transport von Kraftstoffen drauf geht, zieht es einem die Schuhe aus. OK, das System funktioniert aber dennoch super. Im Moment auch noch besser als E-Schnelladen. Die Ölförderung selbst und der Transportaufwand durch wenige Pipelines und mehrere 10.000 LKWs die täglich über unsere Straßen kurven, das ist schon leicht wahnsinnig, aber solange es funktioniert und jeder dran verdient, sind alle glücklich. Der Transport von Strom hat hier immense Vorteile. Unsere fossilen Treibstoffe werden fast ausschließlich importiert, während wir bei der Stromproduktion Überschüsse haben. Schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen vertrete ich die Meinung: Strom vom Deich, statt Öl vom Scheich ! Richtig. Aber nicht weil es nicht möglich wäre, sondern weil wieder gepennt wurde. Echte Förderung und steuerliche Vorteile kommen erst wenn die Energie- und Automobil-Lobby grünes Licht gibt. Im Moment wird noch gewollt gebremst. Aber das ist auch OK, zumindest wirtschaftlich betrachtet. Tja, der Streetscooter fährt elektrisch, ist aber kein richtiges Auto, sondern lediglich eine Trotzreaktion, von DHL auf die deutsche Autoindustrie, die mittlerweile reagiert, aber es zieht sich halt etwas. Kleinbusse und Sprinterklasse werden erst 2019 verfügbar. Heute hat man in anderen Elektrofahrzeugen aber keine Komfort-Kompromisse mehr. Die Heizung ist im Gegensatz zum Verbrenner sofort da, man kann Vorheizen (wofür ein ein Verbrenner eine Standheizung braucht), Klima, Sitzlüftung alles kein Problem. Die Qualität oder der Komfort hat nichts mit dem Antrieb zu tun und die Spanne zwischen Lupo und S-Klasse ist genau so groß wie zwischen Twizy und i-Pace. Ja da ist noch Luft nach oben. Aber in dem Bereich werden in Monatszeiträumen erhebliche Schritte gemacht, während es bei Verbrennern seit Jahrzehnten kaum Fortschritte gab. Der Stand bei der Wiederverwendung ist nicht mal so übel und durch die einheitliche Bauweise deutlich effizienter als bei anderen Elektrogeräten. Die Akku-Degradation ist bei Fahrzeugen mit aktiven Thermomanagement deutlich geringer als angenommen. 8 Jahre Garantie sind Standard. Und nach 12-15 Jahren lassen sich die Packs noch in PV-Hauskraftwerken verwenden. Und nach 20-25 Jahren lässt sich der Akku fast vollständig recyceln. Zugegebenermaßen mit energetischem Aufwand, aber weit besser als verbrannte fossile Treibstoffe, die zu 0% recycelt werden und die Luft da zu belasten, wo die meisten Menschen leben. Wer sich mal mit seriösen Quellen beschäftigen möchte, könnte hier mal rein schauen: https://www.theicct.org/sites/defau...-life-cycle-GHG_ICCT-Briefing_09022018_vF.pdf ... aber wie gesagt. Natürlich hat E-Mobilität noch ihre Schwächen. Doch nur wenn man weiß wo die Vor- und Nachteile liegen, kann man auch entscheiden, ob es für einen selbst geeignet ist. Wer von falschen Tatsachen ausgeht, wird es in seiner Entscheidungsfindung natürlich schwer haben. Ich fahre täglich etwa 50 KM und vielleicht 2-3mal im Jahr weitere Strecken bis 500 km. Das ist absolut unproblematisch. Zu 99% kann ich laden wenn das Fahrzeug eh steht und das ist bei meinem Arbeitgeber kostenlos und im Sommer zuhause über PV ebenfalls. Kosten fallen nur 2 mal im Jahr für Fernstrecken an. Vorteile für mich persönlich im jährlichen Vergleich: Kosten für Energie 30 € (Strom) gegenüber 1500 € (Benzin) KFZ-Steuer 0 € (Strom) gegenüber 350 € (Benzin) Inspektion/Ersatzteile 78 € (Strom) gegenüber 520 € (Benzin) Zeitaufwand fürs Tanken 0:30 Std. (Strom) gegenüber 3:30 Std. (Benzin) Die Bemsen halten durch Rekuperation 4 mal länger als beim Benziner Dazu noch 4000€ Umweltbonus für die Anschaffung Kostenloses Parken in Innenstädten (z.B. Mainz) Eine saubere Garagenwand Ein ruhiges und entspanntes Fahrgefühl Jaaa, ich gebe zu. Man kann sich alles schön reden und es gibt wirklich noch viele Probleme zu lösen, aber ist es nicht schön dass wir die Wahl haben uns zwischen verschiedenen Antrieben entscheiden zu können? Alleine diese Freiheit sollte doch jeden positiv stimmen. und zum Schluss noch was unterhaltsames vom elektrischen Rimac bzw. ein kleiner Wink ob dieser ganze unsinnige Elektro-Mist nicht vielleicht doch ein klein wenig Spaß machen kann. @SolKutTeR Vielleicht könntest du diese Unterhaltung mal ausgliedern, falls das so weiter geht.
... ich denke nicht, dass jemand alternative Antriebskonzepte verteufelt. Mir geht es auf den Docht, dass auf einmal der Diesel tot geredet wird. Das Elektro als Heilsbringer gesehen wird etc.. Ich denke eine stärkere Ausdifferenzierung in der Zukunft wird die Lösung sowie weg vom reinen Individualverkehr hin zur "Mietung" autonom gesteuerter Fahrzeuge.
Also ich kenne niemanden der das so sieht. Es ist lediglich eine alternative Antriebsform mit machen Vorteilen und manchen Nachteilen, aber nicht besser oder schlechter. Das mit dem ganzen Dieselbashing finde ich auch grauenvoll und man kann hier einige Schuldige von Herstellern bis zur Politik ausmachen und Versagen der staatlichen Prüfstellen, aber das Konzept des Elektroantriebs hat damit mal überhaupt nichts zu tun, auch wenn man unbedingt einen Sündenbock finden will.
Nee, mein Auto ist mein zweites Wohnzimmer, carsharing in der Stadt sicher interessant, auf dem Land eher weniger. E-Mobilität ist die Zukunft, und ich steige um sobald es für mich, der öfter mal quer durch Hessen und Thüringen tuckern muss uninteressant. Ich habe da schon bewusst bei meinen Fahrten darauf geachtet, ob irgendwo ladestationen sind und musste leider feststellen, dass die am Land komplett fehlen. Alleine das die Abgase und der feinstaub aus den Innenstädten verschwindet und dafür meinetwegen mehr und effizienterer Ausstoß in den Industriegebieten gegeben ist, macht das ganze schon erstrebenswert. Und E Autos sind leise, in vollgestopften Innenstädten auch eine wohltat....
Ich hätte gern ein Tesla Model 3. Mal sehen in ein paar Jahren vielleicht. Wer einmal E-Auto bzw. Tesla gefahren ist kauft sich sicherlich keinen Verbrenner mehr. Das ist ein ganz anderes und vorallem wesentlich besseres Fahrgefühl. Mit den deutschen Autoherstellern bin ich fertig.