Naja, warten wir's alles mal ab. Aber ich glaube wirklich, dass es Leute in den nächsten 10-20 Jahren geben wird, die halt nicht im Second Life VR ihren Lebensunterhalt verdienen und sich mit anderen dort virtuell treffen, was ja tatsächlich nur eine Evolution des normalen Sozialverhaltens eines Homo Sapiens wäre, sondern halt in einer künstlichen Welt versinken, in der dann AI's statt echte Menschen ihre Sozialkontakte sind. Da gab's doch vor wenigen Jahren diesen Film mit Joaquim Phoenix, "Her". Den fand ich recht interessant, und ich glaube, dass das schon eine reale Gefahr für bestimmte Menschen sein wird. Und etwa Star Trek TNG hat das ja auch gelegentlich thematisiert. Klar, man kann sagen, wenn jemand mit seiner AI glücklich ist, warum nicht. Aber ich bin ein Fan von Frauen aus Fleisch und Blut und glaube, dass die emotionale Beziehung eben etwas Ehrlicheres, Echteres ist und bleiben wird als die mit einer AI... selbst wenn die Simulation irgendwann wirklich gut ist, inkl. PMS und Müll-Rausbringen-Gezicke. Und wieso sollten Gesellschaftsnormen ausgerechnet im VR nicht gelten ? Dort werden vielleicht etwas andere Normen gelten, aber sobald Du da eine Gruppe mit mehreren hast, geht dort genau das Gleiche ab wie im RL, inkl. möglicher Ausgrenzung, Mobbing usw.. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass die Kids, die alle mit dem Internet, Facebook usw. aufwachsen, dort nur noch glücklich sich selbst entfalten können und nicht genauso abgewatscht oder lächerlich gemacht werden wegen irgendwelcher Verhaltensnormen, die sie angeblich nicht einhalten oder wo sie auffallen. Es gibt dort wie auf dem Schulhof Mobbing, und das Blöde an der digitalen Welt ist, dass früher vielleicht drei Leute hinter dem Rücken von jemanden abgelästert haben und vielleicht haben sie's eine Woche später schon nicht mehr erinnert, aber im Internet überleben unbedacht daher gesagte Sachen manchmal Ewigkeiten und hängen den Leuten nach (entweder denen, über die es gesagt wurde oder denen, die es sagten). Und wie ich von einer Freundin gerade am Wochenende hörte, ist das, was da gerade in der amerikanischen Kleinstadt ablief mit den Nacktfoto-Austausch zwischen den Schülern auch bei uns gar nicht mal so unbekannt, und ihre Tochter hatte auch schon mehrfach die Aufforderung von Jungs (die sie toll fand, und es deswegen fast gemacht hätte), denen so was zu schicken - und die verteilen es dann natürlich an den besten Kumpel, und der wieder weiter, usw.. Alles nicht mal böse gemeint, aber wenn erstmal jeder Junge die Nacktfotos von dem Mädel hat, dann kriegt es halt dauernd irgendwelche Sprüche, die es in RL echt verletzen, obwohl das doch nur digital war. Es ist auch mit dem Internet nicht alles nur toll, auch wenn es schon sehr nette Seiten hat und ich es sehr gerne nutze (allerdings mich selbst in Profilen usw. ziemlich bedeckt halte). Wenn ich technikfeindlich wäre, wäre ich wohl kaum hier im Forum eine der tragenden Säulen (sorry, den Brüller mußte ich mal irgendwo unterbringen, ich habe mich da fast weggeschmissen neulich - oh, ist das jetzt Mobbing meinerseits) ... also ich meine aktiv, und ich bin ja auch sehr gespannt auf VR. Aber ich kapiere auch, weshalb man davon zu sehr fasziniert sein könnte und man wichtige Dinge in seinem RL verpaßt, weil man zuviel Zeit im Spiel verbringt (es ist ja nun nicht so, dass es bei klassichen PC Spielen nicht auch solche Fälle geben würde - nur wird die Illusion jetzt noch eine neue Qualität annehmen und damit die benötigte Willensstärke, dem nicht zu sehr nachzugeben, größer werden). Um meine Besorgnis zu bestätigen muß aber bitte schön etwas mehr als ein Rockstar VR auf den Markt kommen. Sonst wird man in Zukunft höchstens die Knalltüten, die bei DSDS auftreten, in der Suchtklinik antreffen...
Tja, ich hab witziger weise gerade bis eben Her geguckt, weil der Film vor 12 Stunden schon mal in einem anderen Forum genannt wurde und mich das Thema neugierig machte. Aber der Film ist ein gutes Beispiel, bei dem was du so schreibst hat dich an dem Film wohl eher der Gesellschaftliche Standard zu der Zeit in dem er spielt gestört als dich das eigentliche Thema beschäftigt hat. Ich sehe den Film jedenfalls nicht als Kritik an KIs und Beziehungen mit ihr sondern eher das aufzeigen das es mit einer KI auch nicht perfekt laufen muss und da ganz andere Gefahren bestehen, wobei die da ja noch eher harmlos sind. Man stelle sich vor eine KI läuft Amok aus Eifersucht. Gefahren bestehen überall, wichtig ist nur das man sie rechtzeitig bemerkt um sie möglichst zu verhindern bevor sie zum Problem werden. Ich sehe allerdings kein Problem darin, wenn Jemand meint mit einer KI glücklich zu sein und zu sagen das so Jemand wichtige Dinge im RL verpasst halte ich sogar für Hochnäsig und genau das was ich an unserer Gesellschaft anprangere und meinte mit alles was nicht der Norm entspricht ist auf irgend eine Art falsch, eben nicht normal. Dinge wie Mobbing sind aber wieder ein völlig anderes Thema, das hat mit dem was ich meine gar nichts zu tun. Und auch hier muss ich mich noch mal wiederholen: ich hab nirgends gesagt, dass VR völlig ungefährlich ist, nur muss man extrem aufpassen und ganz genau unterscheiden was gefährlich ist und was schlicht eine Entscheidung eines Menschen sein Leben auf seine Art zu führen. Ansonsten hat man wieder etwas, was wie Homosexualität eine lange Zeit als krank eingestuft wird, was man unbedingt heilen muss, weil es nicht in das eigene Weltbild passt. Solche Dinge haben wir ständig, nur nicht immer ganz so stark polarisierend. Aber wir brauchen da eh keine Angst haben, es wird wieder genügend Spinner geben, die VR als Teufelszeug verteufeln werden und es auf dem Scheiterhaufen sehen wollen.
Jepp, wenn mal wieder was schlimmes wie ein Amoklauf oder so passiert, werden sie im Zimmer/Wohnung des Jenigen sicher ein VR-HMD finden. Dann ist ihnen die "Ursache" für sein/ihr Verhalten natürlich wieder glasklar. Was das Leben mit einer KI bzw. in VR generell angeht, darüber habe ich mir (auch als Anime-Fan, wo das ja durchaus recht häufig Thematisiert wird) schon öfter Gedanken gemacht. Das wird künftige Generationen auch sicher noch lange beschäftigen - spätestens dann, wenn es KI's gibt, die so selbstständig denken können, dass sie für ihre eigenen Rechte einstehen wollen. Dann wird auch ein anderes Wort für "Menschenrechte" gefunden werden müssen... Wo hört die Maschine bzw. das Programm auf und wo fängt das empfindsame Lebewesen an? Das ist auch so eine Frage, die in der Literatur schon sehr lange gestellt wird und wohl eben erst beantwortet werden kann, wenn es soweit ist.
Ja, dank Anime hatte ich das Thema auch schon vor 10 Jahren vor mir und Chobits ist heute noch einer meiner Lieblinge. Genau dort geht es quasi um die Frage, dort haben die Computer eine noch sehr einfache KI und menschliches Aussehen, ob es noch Maschinen sind oder schon lebendige Wesen. Besonders tief geht der Anime zwar nicht (er spricht jedoch unterschiedlichste Probleme an), daher ist er aber auch gut für Einsteiger in das Thema geeignet. KI ist generell ein spannendes Thema, die aber auch gewaltig nach hinten los gehen könnte, wenn die KI auf die Überheblichkeit der Menschheit trifft zu denken sie könnte eine KI Jederzeit unter Kontrolle haben, leider sind gerade die, die am meisten Interesse an dem Thema haben, nämlich Wissenschaft und Militär, nur zu oft überheblich. Eine echte KI würde ständig wachsen und irgendwann intelligenter sein als jeder Mensch und es wäre somit ein leichtes für sie Menschen zu manipulieren und zu täuschen und bis sie dahinter kommen ist es längst zu spät. Wenn es mal KIs gäbe wäre es in der VR sicherlich auch schwierig zu unterscheiden ob man es gerade mit einem Menschen oder einer KI zu tun hat.
Die Thematik ist ja spätestens seit Blade Runner schon dem breiten Publikum bekannt. Dass sie interessante philosophische Fragen aufwerfen wird, falls man eines Tages ein echtes eigenes Bewußtsein bei KIs erweckt haben sollte, ist klar. Dass es im Nachhinein, nach einer rechtlichen Gleichstellung, zu Vergleichen mit der Sklaverei kommen könnte, ist auch logisch. Aber wie Du schon sagst, ist die KI potentiell so schnell-evolutionierend dass es dann sehr fix nur noch um die Frage geht, was die KI mit den Menschen vorhat. Und das zu prophezeien ist sehr schwer da der Wertekatalog, die Motivation einer sich aus sich selbst weiterentwickelnden KI durch uns kaum abzuschätzen ist. Wenn man mal zugrundelegt, dass sie keine triebbezogene Motivation hat, könnte man unterstellen, dass sie ausschließlich nach Logik und Vernunft handelt. Dummerweise wäre für unser Schicksal entscheidend, wie eine solche KI die Menschen bewertet - die drei Gesetze die ihr verbieten etwas gegen Menschen zu unternehmen hätte sie natürlich schon längst als im größeren Zusammenhang unlogisch ins Museum geschickt. Würden die Menschen aufgrund ihrer aggressiven und destruktiven Neigungen als Störfaktor gelten - wie viele andere Tierarten auch, die u.a. aggressives Revierverhalten zeigen, selbst wenn sie Pflanzenfresser sind. Kommen wir in einen Zoo ? Werden wir genetisch reprogrammiert um die gewünschten Eigenschaften zu haben ? Werden wir als Art für überflüssig gehalten und entfernt ? Können wir uns doch durch eine geschickte kognitive Koppelung an KIs, etwa Interfaces, Implantate, doch mit an der Macht halten ? Überhaupt Macht: würde eine KI Machtbewußtsein, Machtgier entwickeln ? Zwar wohl nicht des Egos wegen, aber Macht zu vermehren und damit erweiterten Handlungsraum zu bekommen, ist eine logisch erstrebenswerte Position. Wie würde da der Herrschaftsanspruch der Menschen gesehen werden ? Warum sollte eine KI auf Dauer eine dienende Rolle akzeptieren? Ich denke, wir leben in interessanten Zeiten, aber werden die Beantwortung dieser Fragen wohl nicht mehr mitbekommen - könnte eine Gnade sein, dass es so ist. Aber der Fortschritt wird sich nicht aufhalten lassen. Ob KIs jemals solch ein Bewußtsein erreichen, muß man abwarten, aber da ich nüchterner Materialist bin würde ich erwarten, dass es irgendwann so weit ist, halt wie es bei biologischen Gehirnen auch passierte. Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Mit ner Existenz in der Matrix hätte ich auch kein Problem. Jedenfalls solange ich wüsste, dass es keinen Deus Ex Machina gibt und mir einfach jederzeit der Saft abgedreht werden könnte. Aber was KI angeht, das ist noch so primitiv, dass man über das Thema eben nur philosophieren kann. Ich weiß nicht, wie viele Jahrhunderte noch vergehen müssen, bis man annähernd die Komplexität eines gesunden und erwachsenen Menschen erreicht. Falls das überhaupt möglich sein wird. Die technologische Singularität ist zwar ne extrem spannende Thematik in der Sci-Fi Literatur, halte so ein dystopisches Szenario aber eher für unwahrscheinlich.. Zumindest in einer Form, in der die Menschheit der Maschine unterlegen sein wird und eine untergeordnete Rolle spielen soll.. Aber wer weiß schon wie es in 500 Jahren aussehen wird..
Und wer sagt Dir, dass wir nicht längst in der Matrix leben ? (Hallo Höhlengleichnis) Gesendet von iPad mit Tapatalk
Denke pass gut in der Berreich hier rein,... Kampf dem Übel http://www.golem.de/news/virtual-reality-kampf-dem-uebel-1512-118087-2.html PS: Leider wird auch erwähnt das vorerst mal nicht mit ego-shooter zu rechnen ist, so wie wir uns hardcore spieler eben vorstellen ! (