So nun auch mal mein Senf zu der Angelegenheit, ob eine Negativbewertung verhältnismäßig ist, wenn man Linkshändern den Stinkefinger zeigt: hab mal gegugelt, Linkshänder sind in D zu 10% vertreten, find ich jetzt nich nichts, bin nebenbei selber Linkshänder und ärgere mich jedesmal kaputt, wenn es für einen astreinen Shooter in VR keinen Links-Support gibt. Mal an die Experten: wäre der Aufwand nicht gering? Inne Maske im einen Feld statt false true, im andern statt true false? @roads Was nützen Bewertungen, wenn die Bewerter irgendeinen vermeintlichen negativen Bias ausgleichen. Am besten bei Bewertungen immer die Begründungen lesen, dann weiß man halt für sich maßgeschneidert, was man von einer Gesamtbewertung zu halten hat. So mach ich dat
@Hoshi82 Da geht es mir aber nicht drum. Mir ist klar, dass das ggf. bedeutet, dass du das Spiel nicht spielen kannst, habe ja oben ich geschrieben, dass Linkshänder so ein Spiel eben nicht spielen können. Habe neulich übrigens Squash mit dem linken Arm gespielt wegen einer langanhaltenden Sehnenscheidenverletzung - ist kacke, bringt nix, war mir aber auch vorher eigentlich schon klar. Wie sage ich es jetzt diplomatisch: jeder, der von der Norm abweicht, muss damit leben, dass Massen Produkte vlt. nicht für ihn angepasst werden. Und dass du denen Emails und in Foren, Reddit schreibst, ist genau richtig, das erhöht deine/eure Chancen. Aber für mich ist das Steam Bewertungssystem leider inzwischen größtenteils entwertet, weil inzwischen alle möglichen Motivationen zu negativen Bewertungen führen, die für den Normal User aber nicht auftreten: sei es, weil er eben nicht Linkshänder ist, oder weil er keine exotische Kreditkarte nutzt, kein selbstgehäkeltes OS einsetzt, usw.. Alle diese Bewertungen mögen zwar nutzen, indem man den Devs androhen kann, ich versaue dir die Bewertung deines Werks für alle, weil du auf mich mit meinem Sonderproblem keine Rücksicht nimmst. Ich will ja nicht wissen, ob das Spiel für 30 verschiedene Arten besonderer Nutzer geeignet ist, und ich will ehrlich gesagt auch nicht, dass das Spiel nur darum besser bewertet ist, als ein spielerisch besseres, was aber leider nur Normalo‘s unterstützt. Die Bewertung ist ja nicht als Inklusionsindikator gedacht gewesen. Du bist ja nicht der Einzige, der sowas macht, und bei dir habe ich es ja noch als Grenzfall angesehen. Viele verreißen, nur weil sie ein schlecht konfiguriertes System haben und es daher nicht installieren konnten, etc.. Dadurch sagt mir die Steam Bewertung inzwischen nicht mehr viel, und das finde ich ehrlich gesagt schade. Ich fände es sogar als Linkshänder schade, weil ich das schnell nachlesen kann oder eben abwarten muss, ob‘s den Support hat ß aber auch für dich ist diese Steam Bewertung ansonsten inzwischen weniger aussagekräftig geworden, sobald du deinen Linkshänder Support hast: ist das Spiel bei positiver Bewertung jetzt geil, weil das Gameplay rockt, oder nur, weil für Blinde die Bewegungen der Mutanten auf Wunsch von einer Stimme beschrieben werden?
Also sind Linkshänder unnormal und gehören nicht zur Masse und haben damit kein Recht eine negative Bewertung zu schreiben? Spiele sind demnach nur für Rechtshänder. Verstanden. Werds dann einfach so hinnehmen, das es in Flat absolut gang und gebe ist die Steuerung anzupassen, weil man da an Linkshänder denkt, aber VR ist nur für Rechtshänder und es unabgebracht ist eine mMn legetime negative Empfehlung für ein Spiel auszusprechen.
Allgemein mal betrachtet, wie sieht denn die andere Seite der Medaille aus? Zig Influencer, die das System lediglich dazu nutzen Eigenwerbung in Form eines Videos Schrägstrich Lets Play zu verbreiten, es positiv bewerten und es, wenn es hochkommt nur ~16 bis 30 min gespielt haben. Ich sehe es auch wie @kellerbach, wenn man gewillt ist Finanzmittel locker zu machen um Produkt XY von Produkt 3,14159… zu beziehen und sich unschlüssig ist, sollte man zumindest einmal die Reviews überfliegen, in der Regel stechen gewisse Baustellen heraus, an dem es bei dem Produkt gehapert hat. Ich sehe es als Rechtshänder auch wie @Hoshi82, in der heutigen Zeit sollte so etwas zu Release bereits drin sein, und auch das zum vorab Release und nicht erst später rein gepatcht werden, wenn die Reviews überhandnehmen. Wir reden hier über Einstellungen, die heute drin sein sollten, genauso wie Waffenwinkel, Teleport, Vignette etc. pp. Das ist kein Aufwand, der zwei Wochen Crunch beansprucht. Jetzt kein vergleich, aber ich meine hey, ein Alyx kann sogar ein einarmiger Spielen, soviel dazu.
Ich sage ja auch nicht, dass er sich nicht negativ äußern darf, aber für etwas, dass jetzt, wenige Tage nach Release, schon nachgepatscht wurde, hat er wohl effektiv dem Spiel eine negative Bewertung in Steam gegeben, die wenn‘s blöd läuft noch Jahre da steht. Für mich wäre der richtige Kanal für solche Sonderwünsche, nenne ich sie jetzt mal, die Discord, Reddit, Steam Community Threads. Aber es zeigt sich ja hier, dass ein Teil von euch das eh schon akzeptiert hat und ja klar sagt, dass man sich die Kommentare durchlesen muss, damit man weiß, was Sache ist - maW sagt die Bewertung schon zu wenig aus, als dass man damit noch so richtig was anfangen kann. Dann war ich vielleicht einfach noch nicht so weit, das zu realisieren. Wieder was gelernt.
Ist aber alles nicht so klar, wie man meinen möchte. Das ist zwar eine wünschenswerte Liste: Aber man kann genau so gut weiter fordern: Wo ist der Modus für Farbenblinde? Wo ist die deutsche Sprachausgabe? ... usw. Sprich, wo fängt man an, wo hört man auf. Es gibt keine harte Vorgabe was drin sein muss und was nicht. Teilweise schränken solche Dinge auch das Gameplay ein (eine Einhandbedienung würde bspw. ein Spiel mit Schild und Schwert unmöglich machen). Daher ist es zumindest nicht selbstverständlich ein "negativ" rein zu hauen, wenn irgendwas davon fehlt. Meine Meinung zumindest.
Warum zum Henker sollte es einen Rechtshänder stören, wenn ein Linkshänder fehlenden LH Support in seine Bewertung einfließen lässt. Ich würde umgekehrt fragen: wo ist dann die Grenze, ab der Kritik erlaubt ist? Es geht hier nicht um superseltene Erkrankungen und das Klo fürs dreiundsechzigste Geschlecht, sondern immerhin um 10%+ (die Älteren wurden eher noch zum Rechtshänder gezwungen und das Zocken ist eher bei den Jüngeren). Wenn man möchte, dass die Qualitätsstandards in Zukunft nicht sinken, sollte man sich sogar wünschen, dass man auch Gebrauch macht von (wohlbegründeten) negativen Bewertungen.
Kritik ist natürlich immer erlaubt. Aber muss man deshalb anderen vom Spiel abraten? Das ist die Frage. Weil das bedeutet eine negative Bewertung auf Steam. Und nochmal zur grundsätzlichen Motivation, weil wir PCVR'ler sitzen doch alle im selben Boot: Der Umsatz eines üblichen Multiplattform VR-Titels kommt ca. zu 90% aus Stand Alone und zu 10% aus dem PCVR Bereich. Hab ich schon von Entwicklern so gehört; davon kann man ausgehen. Metro wird nach Release bewertet mit 8,8/10 auf Stand Alone und 6,7/10 auf PCVR (was Steam übrigens mit dem Prädikat "ausgeglichen" bezeichnet; das sehen Interessiert zuerst, nicht die 67%). PCVR Leute sind also weniger zufrieden; zu beachten ist, die Steam Bewertung zieht übergeordnete Durchschnitte runter, hat Einfluss wie oft das Spiel irgendwo beworben wird usw. Vertigo könnte nun 1) die PCVR Version immer weiter überarbeiten, wobei anscheinend ein größerer Aufwand nötig ist (moderate Patches, die sie schon gebracht haben, ändern kaum was an der Gesamtwertung, man wird den Ansprüchen der PCVR'ler also nur schwer oder auch gar nicht gerecht). Oder 2) man spart sich (zukünftig) den Aufwand für eine PCVR Portierung von vorn herein, was die 10% Umsatzverlust evtl. sogar kompensiert; man bekommt dafür auf dem Papier aber ein deutlich erfolgreicheres Game. Was ist wahrscheinlicher bzw. was ist zielführender, wenn wir in Zukunft größere Titel auf PCVR haben möchten?
Selbstverständlich sollte man auch in der standalone-Version fehlenden LH Support abstrafen. Dann ist es auch wahrscheinlicher, dass wenn LH-Support in der Standalone-Version aufgrund der negativen Bewertungen eingebaut wird (ist es aufwändig oder nicht, die Frage ist ja auch nicht irrelevant), er dann auch in der PC-Version vorhanden sein wird. Alle profitieren, denn auch die Spieleentwickler erhalten Feedback, das in die Produktreifung eingeht. Meine Herangehensweise bei der Spielewahl ist, die negativen Kritiken auf Punkte zu durchsuchen, die für mich relevant sind, also schon mit bisl Aufwand in die Lektüre der Begründungen zu gehen. Die Globalbewertung geht mir am Allerwertesten vorbei, denn ich wähle ja als Individuum mit speziellen Präferenzen, und da hat die Globalbewertung kaum Aussagekraft. Gäb es dann nur noch taktische Bewertungen von Fanbois, um die tatsächlich oder vermeintlich ungerechtfertigte Kritik via positivem Bias zu kompensieren, verliert das Feedback vollständig seinen Inhalt und Sinn.
Woran könnte das denn liegen? Vielleicht an dem Umstand, dass die PC 'ler eine Standalone Version bekommen haben? Oder vielleicht gibt es auf dem PC mehr Linkshänder, da der PC in der regel Linkshänder freundlicher ist? Man hätte den PC Release ja ohne weiteres verschieben können.