Und was MR angeht - klar ist nicht so, als ob man normale Sicht in sein Zimmer hätte. Aber wir kommen von 640x480 Svhwarz-Weiss Feed usw., da ist es schon ein Qualitätssprung. Ich kann mit etwas gutem Willen Text auf meinem realen Monitor lesen, ich kann den Boxer bei mir im Raum sehen, und dank des Fokusses auf den virtuellen und sauber aufgelösten Boxer wirkt es real genug für mich. Ist es dynamsich, also strahlen Sonnenstrahlen im Zimmer auch den Boxer entsprechend an? Natürlich nicht. Und klar verreissen sehr helle Anteile im Handyschirm oder Monitor den Kontrast der Q3, soweit ist das alles noch nicht (für das bisschen Geld, was für die MR Kamera‘s bleibt bei einem Headset, das insgesamt 550,- kostet). Es ist also eine Frage der Erwartungshaltung. Manchmal erscheint einem Technologie so simpel, und doch benötigt es viele Schritte und Jahrzehnte, bevor sie kommt. Das wir alle in fliegenden Autos unterwegs wären, wurde schon vor 60-70 Jahren prognostiziert, und trotzdem ist das immer noch alles nur im Prototypenstatus ohne baldige Massenberbreitung. Das iPad wurde auch schon bei Star Trek in den 60zigern vorhergesehen. Usw.. Manchmal scheitert es an der technischen Umsetzung als solches, manchmal „nur“ daran, dass die Kosten einen Faktor 10, 100 oder mehr zu teuer wären, und dann passiert da nichts.
Verstehe ich. Aber was die Sache schwierig macht, ist das Werbeversprechen, wo all das ganz anders präsentiert wird. Somit kauft Mann mit einer anderen Erwartungshaltung die Q3 und wir, was MR, angeht enttäuscht. Aber ja, das Gesamtpaket überzeugt und lässt mich darüber hinweg schauen. Versuchen, die richtigen Settings rauszuholen, was das Thema pcvr Gaming Quali angeht. Und die Akkulaufzeit…
Aber ganz ehrlich; wie soll man MR Inhalte werbetechnisch denn anders rüber bringen, als sie es jetzt tun?
Mich würde eher die Langzeitmotivation interessieren. In VR tauche ich immer wieder in neue, große und oft auch großartige Welten ab. In MR wird (auch Teil des Werbeversprechechens) z.B. gefeiert, irgendwelche Gegner in den eigenen 4 Wänden abknallen zu können oder am eigenen Schrank Rätsel lösen. Das ist doch 1-2x cool, danach wird's langweilig und selbst ein anderes Spiel mit anderen Gegnern oder Rätsel lässt die Umgebung ja nicht ändern. Außer, man zieht für jedes Spiel um! Ja, mit Standalone kann man in den Garten oder auch mal woanders hingehen, aber wer macht das? Die Leute sind ja schon teils zu faul in VR überhaupt mal zu stehen und lümmeln lieber auf dem Sofa oder gar im Liegen herum (was jetzt nicht ganz so despektierlich gemeint ist, wie es klingt). Thrill of the fight kenne ich jetzt auch nicht in der MR-Variante, doch ist ein 'echter' Boxring mit Zuschauern nicht auch immersiver, als die Gegner zu sich nach Hause einzuladen, um sie umzuhauen? Wenn man ihnen nachher noch ein virtuelles Bier aus dem echten Kühlschrank anbieten könnte, okay.... Für mich persönlich wäre eine interessante und massentaugliche Anwendung, dass man sich online Möbel heraussuchen kann und diese schon in MR in die eigene Wohnung platzieren oder keine Bohrlöcher mehr mit Wasserwaage und Stift vorzeichnen muss, sondern mit einem passenden Tool auf die Wand projizieren und direkt in den 'Geist' bohren/schrauben kann. Oder als Kombination für Sims, bei dem die eigene Hardware (Lenkrad & Co.) sichbar ist, der Rest ist VR-Cockpit. Aber Spiele in MR-Umgebung? Dann lieber große, eindrucksvoll designte Welten in VR...auch wenn ich mein Zimmer schon mag. Ich fürchte auch, hier wird mehr versprochen, als geliefert. Doch fairerweise sei gesagt: Es ist halt Werbung. Das muss man einordnen...
Ich denke VR ist für Spiele besser geeignet aber AR ist der besser Showcase damit kommen die Leute erstmal besser klar.
Boxen benötigt Bewegung. Für die meisten User bedeutet das, dass sie schnell mal an die Grenzen ihres realen VR Playgrounds gelangen könnten, und wenn man mit einem Schritt nach vorne eine schnelle Gerade setzen will und dann mit der Faust voll ins Metallregal oder die Wand semmelt, ist das auch ziemlich unimmersiv… Klar, diese Art Anwendungen sind natürlich bei AR auch angedacht und kommen sicher. Aber es gibt heute auch schon Apps wie Puzzling Places, Cubism, Vermillion, Tiltbrush wo ich die Tatsache, dass ich nicht hermetisch von der echten Umgebung abgeriegelt bin, als deutlich angenehmer bei der Benutzung empfinde. Keiner sagt, dass das für jedes Spiel besser ist. Bei einem Shooter z.B. würde es ja nicht vor allem darum gehen, dass du dich immer zuhause wähnst, was sich tatsächlich wohl abnutzen würde, sondern, dass du dich in einem größeren Raum sicher bewegen kannst. In dem Fall wäre der Idealzustand vielleicht, dass der Scan deines Zimmers für eine komplett in VR dargestellte Umgebung mit exakt diesem Grundriss verwendet wird, aber das passiert noch nicht so richtig, scheint mir.
