Hallo, vielen Dank für eure Antworten und Entschuldigung für meine Abstinenz! Da habt ihr natürlich recht, "Reisen" hätte ich zunächst definieren sollen. Ich meine Reisen im touristischen Sinne. Ich würde gerne untersuchen, welches Potenzial VR Reisen an touristische Hotspots oder generell Orte bietet, welche Zielgruppen es besonders anspricht, welche Motive diese haben, und welche Vor- und Nachteile diese Reisen gegenüber einer konventionellen Reise bietet. Ggf. kann dies evtl. ja auch als Substitut gelten- man bedenke die Reisebeschränkungen in der Coronazeit oder die Unmöglichkeit zu reisen aufgrund der eingeschränkten Mobilität z.B. Hierfür möchte ich zunächst touristische externe Faktoren und Reisemotivationen analyieren, dann auf die VR-Technik an sich zu sprechen kommen (sowie wichtige Faktoren wie Präsenz/Immersion..) und anschließend Zielgruppen und Motive herausarbeiten und Chancen und Risiken darstellen. Im Rahmen einer Forschung sollen die Proband/-innen dann ca. drei unterschiedliche Reisen ausprobieren (z.B: eine Reise zur Beruhigung, eine Erkundung einer Stadt, einmal bsp. Wander , um sich an verschiedene Orte zu teleportieren), um dann das Potenzial verschiedener Anwendungen zu untersuchen und die Technologieakzeptanz an sich mit einem wissenschaftlichen Modell. Dass eine VR-Reise eine Reise für viele nicht ersetzen kann, habe ich mir gedacht. Und doch dachte ich mir, dass besonders zu Zeiten der Pandemie das Interesse an der Benutzung steigen könnte ?! Für die weitere Anregungen und konstruktive Kritik bin ich sehr dankbar! Liebe Grüße!
Ich glaube das größte Problem bei dem vorhaben ist, der momentan technische Zustand der Möglichkeiten. VR ist teils noch eine sehr fragile Erfahrung, da müssen viele Faktoren stimmen um z.B. eine glaubhafte Immersion aufzubauen, eine Präsenz wiederum zu erschaffen ist die wahre Herausforderung und ist mit weitaus mehr Aufwand an dem Endprodukt behaftet. Dies ist zwar von User zu User unterschiedlich ausgeprägt, aber es reicht schon eine kleine Unstimmigkeit in der Präsentation, um die Magie, das eigentliche Streben von VR, zum Einsturz zu bringen. Sei es eine niedrige Bitrate bei Videocontent, fehlendes Positional Tracking (Bewegung im Raum), fehlerhafte Größenverhältnisse, Farbcodierung (Stichwort OLED/LCD Panels), Animationen und Interaktionen von Objekten und viele weitere Aspekte, die das eigentliche Potenzial von VR erst voll ausschöpfen. Daher meine Frage wie die Ausführung der Studie ausfällt, 360° Videos, selbst erstellte Welten/Erfahrungen, oder greift ihr auf bereits vorhandene Experiences zurück? Ich könnte mir vorstellen, dass wenn das Ausgangsmaterial nicht stimmig ist, dies das Ergebnis ungemein verfälschen könnte. Aber allgemein gesehen besitzt der VR-Tourismus (Education ebenso) das größte Potenzial, die Möglichkeiten von VR erst richtig abzugraben und wird VR endgültig in den Mainstream katapultieren. Ich sehe teils auch Vorteile in der Instandhaltung von diversen touristischen Hotspots. Beispielsweise diverse Malereien welche in Ägypten zu sehen sind und durch den Tourismus ernsthaft geschädigt sind, durch z.B. Feuchtigkeit welche die Touristen in den Grabkammern aussondern. Ebenfalls bei diverse geschichtsträchtigen Ruinen, die jährlich durch den Tourismus zerstört und verdreckt werden. Ein schöner Teilaspekt finde ich ist auch allgemein die Archivierung von solchen Hotspots, damit die nächste und übernächste Generation ebenfalls noch etwas von solchen geschichtsträchtigen Locations etwas haben. Hier wäre dann auch der break wo aus Tourismus, Geschichte wird. Beispielsweise in die Zeit der Maya, der Pharaonen usw. einzutauchen oder z.B. das Chicxulub Ereignis beizuwohnen. VR kann so mächtig sein, dass man selbst bei dem Urknall beiwohnen könnte. Das ist zwar alles eher der Geschichtsträchtige-Tourismus, aber abseits davon bringen die Vorzüge durch VR denke ich ebenfalls eher Vorteile als Nachteile. Wenn man es z.B. auf Google Maps übertragt, ist es eine schöne Begleiterscheinung im Vorfeld z.B. bereits ein Bild des Hotels, der Umgebung und derer Hotspots zu bekommen. Das wichtigste ist jedoch die Ausführung der Immersion, um eine wahre Präsenz zu erschaffen. Wenn man jetzt auf die Nachteile eingeht, ist einerseits noch die derzeitige Hürde durch die Technik ein Problem und vielleicht das sich der eigentlich Tourismus grundlegend ändern könnte. Mehr VR Tourismus könnte weniger aktiven Tourismus bedeuten, was im Umkehrschluss bedeuten könnte, dass dieser Tourismus teurer wird und lediglich nur noch etwas für die besserverdienende Oberschicht wäre. Wo allerdings noch weitere Aspekte sicherlich mit eine Rolle spielen werden, wie z.B. der globale Umweltaspekt, Flüge werden teurer etc. pp. Abschließend möchte ich gerne noch sagen, bitte halte uns auf dem laufenden @Vr-Forschung, die Thematik finde ist überaus interessant.
Hallo VR-Forschung (?) vermutlich bin ich da schon der richtige Ansprechpartner. Natürlich reise ich gerne in der RealWorld und mache da auch schon mal öfters selbst Panorama- oder Stereobilder die ich später wieder nutze und z.Teil veröffentliche. In VR besuche ich diese Orte gerne wieder, besuche aber auch Orte, die ich (noch) nicht kenne. Ich nutzte tatsächlich gerne die Wander-APP, aber auch Panoramen über 360Cities. Dazu über den VR-Browser oder diverse Apps auch Bilder und Videos z.B. von AirPano oder VR-Gorilla. Reisen macht aber besonders in Gemeinschaft Spaß und da ist die Wander-APP nützlich, weil man da andere mitnehmen kann. Man kann mit Freunden oder zufälligen Unbekannten (oft weit entfernt) gemeinsam Orte besuchen und sich austauschen. Oft folge ich Fremden auf einer Tour und es werden dann Orte mit historischen Zusammenhängen erklärt. Das ist meist sehr interessant und trainiert gleichzeitig Fremdsprachenkenntnisse. Manche Touren gehen auch weltweit an verschiedene Orte, die jedoch thematisch zusammenhängen. Entstehungsorte und aktuelle Firmensitze von Weltkonzernen, weltberühmte Museen, Gebäude oder z.B.der Besuch von Orten und Memorials wo u.a. John Lennon, JFK, oder George Floyd erschossen wurden. Leider ist das noch sehr zufällig, also nicht organisiert. Da tut sich meiner Meinung nach eine Marktlücke auf. Es sollte Anbieter für solche geführten Touren geben. Die VR-Reiseführer müssen keine Profis sein, aber es fehlt ein Portal zur Organisation, Ankündigung und Sortierung nach Themen und Sprachen. Die Finanzierung dürfte kein Problem sein. Reiseunternehmen und kulturelle Anbieter könnten da Interesse zeigen. mfg Gerald B.