Also das Urheberrecht von DaVinci besteht nicht mehr - die gehen nach 100 Jahren oder so ins Allgemeingut über. Woran ich aber etwas zweifle bei dem Projekt, ist, dass man zwar die Werke irgendwie in VR arrangiert sehen kann, wegen der schlechten Bildqualität die eigentliche Kunstfertigkeit, die die Werke ausmachen überhaupt nicht zu erkennen ist ( also bei Gemälden oder Skulpturen ). Würde gerne mal ein Programm sehen, dass VR Kunst präsentiert ...
Hab es mal Runtergeladen und mal ne halbe stunde im Museum gewesen....die Bilder sehen sehr gut aus, nur finde ich die Texturen der Modelle noch ein wenig matschig, hab extra ss auf 2,5 gestellt aber eine verbesserung gab es in meinen augen nicht. Ansonsten ist es für mich wie ein echter Museumsbesuch..... stinklangweilig . Aber das liegt dann sichcer an meiner Kunstbegeisterung, wer Kunst mag kann bei einem Preis von 0€ und den lächerlichen platz von 2,5 gb nix falsch machen, werde es für Freunde und bekannte sicherlich drin lassen.
Ich habe es auch mal angesehen - es ist eine solide Umsetzung, die schon sehr gut zeigt, wie gut solche virtuellen Museen eines Tages funktionieren werden. Aus der Nähe fehlen mir zwar mehr Details an den Objekten und die genauere Darstellung der Texturen, aber es ist schon ziemlich gut (etwa die Statue Apollo und Daphne) für den heutigen Stand der Technik und die Downloadgröße. Es wird einem in 10 Jahren Möglichkeiten geben, die man in Real Life nicht haben wird - naturgetreue Darstellung der Objekte mit allen Möglichkeiten, sie in aller Ruhe und ganz aus der Nähe zu untersuchen. Man denke nur an das Beispiel Mona Lisa - ein in der Realität erstaunlich kleines Gemälde mit einer großzügigen Sicherheitsabsperrung und gefühlt 1 Milliarde Besucher im Raum. Was soll man da in der Realität genießen können außer dem japanischen Credo, schlicht da gewesen zu sein reicht schon ?
Abgesehen von der Möglichkeit Kunst näher zu kommen als gewöhnlich, finde ich vor allem auch die Möglichkeit Kunst zu bewahren toll. Klar, dank richtiger 'Pflege' und Restaurierung halten Kunstwerke heutzutage ja quasi ewig, aber zB. In Krisengebieten gehen ja leider immer wieder Kulturschätze verloren, die könnte man zumindest Virtuell bewahren. Und natürlich die Möglichkeit das ganze dynamisch zu kuratieren, sprich zB. nach dem Facebook Prinzip "dir gefallen Bild x, y und z, kennst Du schon Bild a, b, c". Grundsätzlich nach wie vor eine tolles Einsatzgebiet und wer Museen langweilig findet hat nur sein Museum noch nicht gefunden.
Langeweile naja diese liegt im Auge des Betrachters vom technischen Standpunkt hatte ich viel Spaß: #SchamloseSelbstPromo Mein Steam Review könnt ihr gerne auch dazu lesen oder im YT Kommentar sehen. Leider sind es im Moment etwas wenig Modelle, auch haben die Modelle einen großen Qualitätsunterschied (siehe Terrakotta Armee). Für die Bewahrung der Kunstschätze in der Zukunft wird über die Digitalisierung kein Weg vorbei führen. Mit dieser ersten kleinen Erfahrung eines VR Museums könnte der Grundstein für zukünftige Zusammenarbeit von Forschern bzw die Bewahrung der Kunstschätze für die ewigkeit geschaffen worden sein.
Vorangegangenen Zweifeln zum Trotz, waren die beiden Gemälde wirklich sehr hoch aufgelöst und sehr gut zu betrachten im HMD. Man konnte sogar die altersbedingten Risse in der Ölfarbe sehen und die Restaurierungsspuren. Die Gemälde kamen wirklich sehr gut rüber. Nur ein leichter, aber doch überstrahlender Lichtreflex zeigte sich auf der Oberfläche der Gemälde, wenn man ganz nah ran ging. Bei der Mona Lisa oder der Venus war das nicht so schlimm, aber ob jetzt die Atmosphäre eines Rembrandts, das Licht und Schattenspiel, das Rembrandt oder El Greco auszeichnet, in VR beeindrucken kann, weiß ich nicht. Bei der Mona Lisa ist es doch eher die Geometrie des Bildes, die Fluchtpunkte und der Effekt, der damit erzielt wird. Eigentlich ist die Mona Lisa jetzt nicht so toll, finde ich, es ist nur die Popularität eines Werkes, die dessen Wert bestimmt. Genialer wäre z.B. gewesen DaVincis ´Letztes Abendmahl´ darzustellen und zwar so, wie es ursprünglich konzipiert ist an der Rückwand der Kirche inklusive des Kircheninneren - das so zu sehen, wäre nur möglich in Mailand oder in VR. DaVinci hat dabei die Architektonik der Kirche im Bild fortgesetzte, so dass, selbst durch die gemalten Fenster im Bild und dem real einfallenden Licht in der Kirche, der Eindruck von Tiefe im Bild entsteht, ja man möchte fast sagen, dass das Letzte Abendmahl das erste Virtual Reality Bild ist, wenn man in der Kirche steht. Auch etwas ungünstig fand ich den David so hoch auf dem Sockel positioniert, was einem in VR zu einer sehr ungünstigen Perspektive nötigt. Der Eindruck der Vollkommenheit der Figur ging dabei leider etwas verloren. Als übergroße reinste menschliche Darstellung, perfekt in den Proportionen, unbefangen in der Haltung, kann einen der David zur Reflektion über Vergänglichkeit leiten und dass Schönheit immer nur für einen Moment, einen Augenblick existiert, wenn sie nicht in Marmor geformt die Zeiten übersteht. Auch wäre es schöner gewesen, mehr zu sehen und auch nach archeologischen oder ethnologischen Exponaten geordnet. Das Museum selbst, war zwar knackscharf in VR, aber sehr, sehr unspektakulär, fast schon lieblos...leider. Aber es ist verständlich, dass für das erste Museums Programm in VR die Ressourcen noch begrenzt sind. Ich bin jetzt kein Experte, geschweige studiert auf dem Gebiet der Kunst, aber ich weiß was mir gefällt und der kleine Museumsrundgang in VR hat mir gut gefallen. Das hier so oft davon gesprochen wird, Kunstschätze in VR zu bewahren, würde ich nicht sagen, aber dass Kunst dadurch zugänglicher gemacht wird, weiter verbreitet werden kann, finde ich super. Man nimmt Kunst anders wahr, wenn man sich interessehalber das Programm, dankenswerter Weise kostenlos, herunterlädt und betrachtet, wie wenn man als Schüler am Wandertag durchs Museum gejagt wird. Was auch toll wäre, ist moderne Kunst in VR; dafür ist das Medium ideal, weil die moderne Kunst neue Ebenen der Wahrnehmung öffnen kann, nicht durch das, was das Auge sieht, sondern wie es auf den Betrachter wirkt. Die Dimensionen und Räumlichkeiten z.B. von Beuys´ Installationen könnten 1:1 in VR wirken, sogar nur in VR, wo ich meine Perspektive zum Werk suchen kann, was im Gegensatz dazu im TV oder auf Fotos nicht möglich ist. Damien Hurst wäre auch ein aktueller Kandidat für VR, um seine Kunst erlebbar zu machen, ohne vor Ort sein zu müssen. Das Programm ist klasse, wenn noch mehr kommt und vor allem, wenn sich die Programmierer mehr mit den Exponaten auseinandersetzen und gebührender in VR zeigen. Kunst ist niemals nur plakativ ... wenn sie es nicht will.