Das ich kein Maßstab bin is mir sowieso klar... ich hab nur nen "denke ich" nachvollziehbaren vergleich aufgestellt...
Klar, wenn man normalerweise mit seinem Partner zusammen zock, dann stellt das sicherlich einen Bruch dar. Aber wenn der Partner bei seiner Abendbeschäftigung ohnehin andere Interessen hat, dann ist es ziemlich wurscht ob man eine VR Brille aufhat oder nicht. Ich habe mit meiner Frau (damals noch Freundin) eine Zeitlang in der Kellerwohnung meiner Eltern gelebt, als wir dabei waren unser Haus in dem wir jetzt leben zu sanieren. Da hatten wir nur ein Zimmer, Küche und Bad. Diese Wohnsituation hat unsere Beziehung schon sehr belastet. Ich hab am PC gezockt und meine Frau hat Fernsehe gesehen, oder auf Ihrem Laptop rumgetackert, wenn ich am TV gezockt habe. Wir gingen uns in der Zeit ziemlich auf den Sack denke ich und ich war froh, als ich hier endlich mein eigenes Zimmer, meinen Rückzugsraum hatte, seit dem läuft unsere Beziehung wieder harmonischer. Und ob ich hier in meinen Raum am Monitor oder mit der Brille zocke ist ziemlich wurst, da wir ja eh räumlich getrennt sind. Wir verbringen tagsüber genug zeit miteinander und haben auch unsere Filmabende, ab wenn ich am zocken bin, brauche ich niemanden der mir dabei auf den Keks geht Sicher, für Spieleabende wo man mit seinen Kumpels zusammenzockt ist VR ungeeignet, genauso wenn man mit seiner Familie mal zusammen zocken möchte. Hier sehe ich AR klar im Vorteil. Andererseits kann ich mir auch gut Vorstellen, mit meinen Töchtern später mal zusammenzuzocken, wenn sie denn die gleiche Leidenschaft dafür entwickeln wie der Papa. Jeder ist dann zwar räumlich getrennt, in der Virtuellen Welt ist man dann aber wieder zusammen unterwegs, man sitzt im gleichen Raumschiff, brettert zusammen über die Nordschleife oder geht zusammen auf Dinojagt etc..
...Oimann, es sind Töchter, nicht Söhne. Ersetze Raumschiff durch Kutsche, Nordschleife durch Auffahrt zu Schloß Neuschwanstein und Dinojagt durch virtuelle Shoppingtour, dann paßt das wohl
Wenn ich Spiele will ich generell meine Ruhe haben, da macht das keinen Unterschied ob in VR oder am Monitor. Mit sozial verträglich ist da in beiden Situationen nix
Aber man könnte Dich ansprechen, und Du würdest eben den Kopf drehen und (genervt) antworten, während man unter der Brille ggf. nicht einmal überhaupt mitbekommt, dass jemand da im Raum ist. Ich kann mir schon vorstellen, dass das -jedenfalls in der Wahrnehmung dieser anderen Personen- noch mal eine Stufe weitergeht. Bei VR ist es ja nunmal Sinn der Sache, woanders zu sein. Mit AR/MR wird das später anders sein können, aber ich denke, man sollte das mit der sozialen Abwesenheit in dem Augneblick schlicht so annehmen und nicht so viel hin- und herlavieren. Ja, wir sind dann mal weg. Wer uns zurückholen will, muß uns mit Antippen usw. wirklich da rausholen, und wir könnten noch genervter sein als beim Monitor Gaming. That's VR. That's why it's so great !
Mein Lieblingsthema! Ich sehe das so: VR dreht sich um das Eintauchen in neue Welten. Von daher ist der Vergleich mit "aus dem Raum" gehen absolut richtig - wer ein HMD aufhat, ist woanders. Gleichzeitig sind die besten Erlebnisse die, die man teilt. Ich vergleiche das mit Urlaub oder Kino. Beides kann man alleine machen, beides macht aber mehr Spaß, wenn man mit Anderen geht. Leute bemitleiden einen teilweise sogar, wenn man niemanden findet, der mit einem ins Kino geht... Wir stehen ganz am Anfang von VR und der Fokus liegt im Moment auf Dingen wie Visuals, Latenz, Room Scale und manchmal sogar schon Interaktion. Das gut zu machen ist auch schon schwer genug. Der nächste Schritt ist aber definitiv Collaborative/Social/Shared VR. Nicht umsonst gehört Oculus zu Facebook... Meine These: Collaborative wird der Durchbruch für VR.
Sehe ich so ähnlich. Allerdings müssen dafür mehrere VR-Brillen im Haushalt vorhanden sein, mit denen man gemeinsam eintaucht.
Fand das Thema anfangs etwas überbewertet und befürchtete schon die Einrichtung einer anonymen VRcoholiker Gruppe, aber Spaß beiseite. Matthias hat schon geschrieben, dass die Frau, die Anlass zu Überlegungen gab, ein berechtigtes Interesse hat, nicht zuletzt muss ich das meiner Frau auch per se unterstellen, um sie ernst zu nehmen. Aber jetzt wirklich Spaß beiseite , sehe es gerade andersrum, also so, dass die Unterhaltung ( dem Entertainment ), der wir nachhängen zunehmend personalisierter wird, d.h. auf den Betrachter zugeschnitten. Im Internet ist das schon Standard und fängt schon mit dem persönlichen Account an, mit dem ich den Rechner starte und endet mit der personalisierten Werbung, die ich gar nicht sehen will, aber auf mein Nutzerverhalten zugeschnitten ist. Facebook ist da sicherlich die Spitze an machbarer Personalisierung. Denke Fernsehen ist da auch nicht mehr weit weg, sich auf die einzelnen Nutzer zu personalisieren, z.B. durch favorisierter Kanalauswahl einzelner Zuschauer in einem Haushalt - nur bei der Nutzererkennung beim TV haperts noch. Tablets und Smartphones sind auch komplett personalisierte Entertainment Einheiten und ich sehe außer in der theoretischen Diskussion überhaupt keinen Bedarf an so etwas, wie das gemeinsame Erleben von digitalem Entertainment. Etwas konkreter ausgedrückt, was die Leute hier im Haus im einzelnen wo und wann gucken interessiert ich genauso wenig, wie sie, was ich im Internet oder VR gucke. Es relativiert sich dann natürlich durch die Multiplayer Erlebnisse mit Freunden und Gleichgesinnten, aber das sind im seltensten Fall die, die auch vor Ort sind, weil sie es ja gar nicht müssen, was ein riesen Vorteil von VR ist. Die Frage nach dem sozialen Aspekt von VR stellt sich doch gar nicht. Als Argument von Kinobetreibern finde ich es schon legitim, aber ganz ehrlich, ich geh´ doch nicht wegen anderen fremden Leuten ins Kino - wenn´s dunkel ist, nehm´ ich die sowieso nur wahr, wenn sie stören. Collaborative habe ich zwar noch nie gehört, aber "social" und "shared VR" sind Begrifflichkeiten die ausschließlich Facebook als VR Plattform attraktiv erscheinen lassen wollen. Multiplayer VR hebt dagegen die VR Erfahrung deutlich an. Neulich als mal nicht so spät Abends in meinem Cockpit Sessel mit der Vive auf der Nase gespielt habe, kam meine Frau an und hat mir irgendwas erzählt ( sie hat sich schon ein mein kleines Hobby gewöhnt ), hab dann ganz normal mit ihr gesprochen und wir haben dabei beide die VR Brille auf meiner Nase ignoriert, als sie mir dann was zeigen wollte, habe ich die Brille hoch geschoben und normal mit ihr weiter gequatscht. Klar ist meine Frau mal stinkig, wenn ich Nachts zulange in VR zocke, aber das hat jetzt von ihr aus gesehen nichts mit VR zu tun.
Bei mir ähnlich, einen aus der vr zu reisen ist da noch der größte Knackpunkt, die hat immer angst sie bekommt eine mit dem Controller, gerade wenn man brook haven oder sowas zockt, ansonsten aber kein Kommunikationsproblem. Langfristig betrachtet haben wir in 10 bis 15 jahren ohnhin mixedreality brillen, die wenn alles gut läuft, so selbstverständlich wie ein Smartphone sind. Dann ist das auch mit dem zusammen zocken kein Thema mehr
Vielleicht bin ich ja zu idealistisch, aber mMn sollte eine Beziehung stabil genug sein, um die Abwesenheit eines Partners vorübergehend zu verkraften - egal, ob er/sie/es jetzt in Thailand auf Geschäftsreise ist oder daheim eine VR Brille trägt Aber im Ernst: Für mich persönlich ist Gaming einfach ein Hobby - ich verbringe viel Zeit damit, aber doch nicht meine GESAMTE Zeit. Wenn ich mich z.B. mit VR Brille an die PlayStation verkrümel dann weiß mein Partner: "OK, jetzt ist sie für die nächsten 2-3 Stunden nicht ansprechbar" - und nimmt sich seine Gitarre und klimpert in der Zeit seine klassischen Stücke. Er hat sein privates Hobby, ich habe meins. Jeder geht seinem Hobby für ein paar Stunden nach, und dann wird gemeinsam was unternommen. Man muss doch nicht 24 Stunden aufeinander hocken und sich gegenseitig betütteln. Mir würde auch nie in den Sinn kommen, meinen Partner zu fragen, was wir abends essen wollen, wenn er gerade Musik macht. Genausowenig fragt er mich nach meinem Arbeitstag, wenn ich gerade im virtuellen Weltraum unterwegs bin. Rücksicht ist das Zauberwort. Und Freiheiten lassen. Ansonsten sehe ich es so wie einige meiner Vor-Poster: Einfach noch ein paar Jährchen warten, dann wird VR im Social-Bereich mehr zu bieten haben. Dann ist es irgendwann soweit, dass man während des Tragens des HMD problemlos mit seinem Mann über dreckige Socken bzw. mit seiner Frau über den Wochenend-Einkauf streiten/reden kann - aber halt, brauch ich dann die VR überhaupt noch?